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Chris Hopkins

... meets the Jazz Kangaroos Vol. 2 Live!

Bochum, 09.02.2022
TEXT: Heinz Schlinkert | FOTO: Heinrich Brinkmöller-Becker

Im Januar ist der zweite Live-Mitschnitt von Chris Hopkins meets the Jazz Kangaroos erschienen. Die Band hatte am 17. und 18.7. 2019 in der Hattinger Wasserburg Kemnade an beiden Tagen dasselbe Programm gespielt, wobei die gleichen Titel in den beiden Versionen recht unterschiedlich ausfielen, auch von den Tempi her.

Chris wollte von vornherein zwei Volumes herausbringen. Auf Vol. 1 sind die Stücke des ersten Sets, auf Vol. 2 die des 2. Sets in der Reihenfolge des Konzerts mit allen Titeln zu hören, inkl. Zugabe. Für jedes Volume hat er aus den zwei Konzerten jeweils die beste Version eines jeden Titels ausgewählt. Der große Erfolg von Vol. 1 hat ihn sicher darin bestärkt auch Volume 2 auf den Weg zu bringen, denn das erste Album wurde in Paris mit dem *Couleur Jazz Hit* ausgezeichnet und erhielt 4 oder 5 Sterne in anderen Bestenlisten.
Wir haben bereits in einer Review von den Konzerten berichtet und auch die erste CD des Live-Mitschnitt rezensiert (s.u.).

  • Die Kangaroos

Außer Chris Hopkins kommen die anderen Kangaroos alle aus Australien. Es sind George Washingmachine (Violine, Gesang), Mark Elton (Bass) und David Blenkhorn an der Gitarre. Chris hat Mitte der 90er Jahre George Washingmachine und Mark Elton bei seiner ersten Australien-Tournee kennengelernt. Er war dort mit den Swedish Jazz Kings unterwegs und hatte die beiden mit ihren eigenen Bands auf Festivals getroffen, es gab gemeinsame Jam-Sessions. Dave Blenhhorn hat Chris Anfang der 2000er Jahre auf einem Festival auf den Fiji-Inseln getroffen. Wenige Jahre später ist er mit ihm in der Bochumer Zeche aufgetreten.
George Washingmachine heißt eigentlich Stephen Washington, der Künstlername scheint auf das ‚unsachgemäße‘ Waschen einer Dollarnote (mit der Abbildung Washingtons) in einer Waschmaschine hinzuweisen. Das passt, denn George ist immer für einen Scherz zu haben. Er hat in Fernsehen, Theater und Film gearbeitet, ist aber auch oft mit seinem Quartett unterwegs. Die drei Musiker sind in Australien bekannt, spielen aber auch oft in Europa, aber auch in den USA und Malaysia.

  • 10 Stücke

One two, one two three – ist das erste, was man hört und man merkt gleich, dass es sich um eine Live-Aufnahme handelt. Kangabloos heißt das Stück, das George - alias Stephan s.o. - und Chris komponiert haben. Der Titel ist ein Wortspiel, bloosen heißt im Holländischen zwar erröten, doch hier geht es wohl eher um die Farbe Blau, also ‚Känguru-Blues‘. Bei Blue Skies von Irving Berlin singt George, das klingt sehr amerikanisch.
Alle Stücke dieser CD sind nach Vol.1 ‚übriggeblieben‘, aber das ist nun wirklich keine Resterampe. Zwei Stücke von Duke Ellington sind dabei (Warm valley, Mood indigo), auch der Standard Flamingo, der durch Earl Bostic bekannt geworden ist. Jan Klare hat es erst vor kurzem im Bochumer Kulturrat gespielt, aber ganz anders. Karzy Kapers von Benny Carter wird sehr temperamentvoll gespielt, das Bläser-Stück gut auf die Band umgesetzt. Ein großer Applaus für George's Violinen-Solo ist zu hören, aber auch die Soli der anderen haben es in sich.

Die Zugabe Mood Indigo von Duke Ellington, 1930 am Ende der 'Djungle-Phase', gefällt mir am besten. Beim Duke ist dieses Stück Bläser-dominiert, aber zum Glück spielt Chris ja auch Saxofon. Und da, wo vor 90 Jahren Barney Bigard mit seiner Klarinette einsetzte, kommt Chris sehr melodiös mit dem Altsax ins Spiel, gefolgt von Gitarre und Violine, dann alle unisono - ein wunderbarer Abschluss!

Zur Musik dieser erstklassigen Band hat mein nrwjazz-Kollege Heinrich Brinkmöller-Becker in seiner Konzert-Review und in seiner Rezension von Vol.1 bereits alles gesagt:
„Die Unisono-Einsätze kommen absolut präzise, das rhythmische Basisgefühl ist nicht zuletzt dank der Timekeeper am Bass und an der Gitarre perfekt, ebenso das Wechselspiel von Ensemble- und Solo-Spiel und der Ideenreichtum bei den Phrasierungen.“
„Hopkins erweist sich auch mit diesem Konzert als idealer Verwalter der Jazztradition, indem er nicht nostalgisch das Vergangene kopiert und „originalgetreu“ in Retro-Versionen nachspielt, sondern auf eine sympathisch-gewitzte Art in frische Neuinterpretation übersetzt – und das mit seiner Combo auf spielerisch höchstem Level.“
Dem ist nichts hinzuzufügen, außer dass Chris mit seinen
Kangaroos im März dreimal in NRW auftritt:

Konzerte in NRW: Chris Hopkins meets the Jazz Kangaroos

Sa, 12. Mrz. 2022 BOCHUM Christuskirche Bochum Langendreer, Alte Bahnhofstr. 14
So, 13. Mrz. 2022 (11 Uhr) LANGENFELD Stadthalle, Hauptstr. 129
So, 13. Mrz. 2022 (18 Uhr) KÖLN Altes Pfandhaus, Kartäuserwall 20

Chris Hopkins meets the Jazz Kangaroos. Live! Vol.2
Label: Echoes of Swing, 2022
Bestellnummer: 10847294
Erscheinungstermin: 24.1.2022

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