Bild für Beitrag: Nachhaltigkeit fördern | WDR3Campus in der Essener Philharmonie
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Nachhaltigkeit fördern

WDR3Campus in der Essener Philharmonie

Essen, 28.10.2010
TEXT: Bernd Zimmermann | FOTO: Bernd Zimmermann

Natürlich macht sich die Presse zu einem solchen Event rar. Keine großen Namen, nur ein paar Stundenten auf der Bühne. Aber gerade über so etwas zu berichten ist wichtig. Sind es doch genau diese Events, die eine Nachhaltigkeit in der Kultur fördern. Nachwuchs halt.

WDR 3 campus:jazz heißt die Kooperation des Kulturprogramms WDR 3 mit den beiden international renommierten Jazzstudiengängen in Köln und Essen. Gemeinsam hat man sich auf die Fahnen geschrieben, junge Jazzer auf die anerkannten Jazzbühnen des Landes zu bringen. Und das bedeutete natürlich, dass die beiden Konzerte aufgezeichnet wurden. Und das merkte man den Nachwuchskünstlern an.

Besonders die Mitglieder des Hugo Read Students Ensemble (Jonas Röser, Saxophon | Felix Fritsche , Saxophon | Jan Schulz, Gitarre | Richard Brenner , Klavier | Arne Dippel, E-Bass | Matthias Brödel, Schlagzeug) wirkten zu Beginn ihres Programms etwas unsicher. Alle sechs studieren bei Folkwang-Professor Hugo Read , der als Komponist mit seinen genreübergreifenden Grenzgängen den neuen europäischen Jazz bereichert. Hoch konzentriert fixierten sie zu Beginn ihre Notenblätter. Jedoch mit fortschreitendem Programm und besonders da, wo Hugo Read bei seinen Kompositionen Raum für das freie Spiel gelassen hatte, zeigten vor allem Jonas Rösner, Arne Dippel und Richi Brenner auf welch hohem Niveau an "der Folkwang" musiziert wird.

Ganz anders die Mara Minjoli Band, die in der Philharmonie mit Mara Minjoli , Gesang | Philip Lütz, Saxophon | Lukasz Flakus, Klavier | André Cayres, Kontrabass | Dominic Brosowski , Schlagzeug) perlenden Vocal Jazz zu Gehör brachte. Hier war es eher die Sängerin, die im Laufe des Konzerts nie so richtig loslassen konnte. Auffällig und höchst spannend war jedoch, dass man ihrer Stimme anhören konnte, was da heranwächs. Auch was ihre vier Mitstreiter zum Besten gaben, war defintiv vom Feinsten. Besonders auffällig Dominic Brosowski und Philip Lütz, die derart gefühlvoll ihren Teil zum hervorragenden Klang (dickes Lob an die Technik) der Truppe beitrugen, dass man eigentlich nicht glauben wollte, dass hier "lediglich" Studenten agierten. Dennoch lieferten alle Fünf ein hoch professionelles, musikalisch sehr ansprechendes Konzert ab.

Fehlt also eigentlich nur noch, die Musik für das Publikum nicht nur hörbar, sondern auch fühlbar zu machen. Aber so etwas lernt man nicht im Studium sondern nur durch viel Erfahrung auf der Bühne. Und genau darum sind solche Konzerte so unglaublich wichtig. Bleibt also nur noch zu wünschen, dass es weiterhin viele solcher Möglichkeiten gibt. Der Nachwuchs ist da!

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