Freigeistig und farbenfroh
Preview JOE-Festival 2024
FOTO: Leila Schubert, Arne Reimert
Vom 15. bis 17. Februar steigt in der Essener Zeche Carl das Festival der Jazzoffensive Essen, kurz JOE-Festival benannt. Insgesamt neun Konzerte versprechen ein farbenfrohes Live-Event voller freigeistiger Jazz- und Improvisationsmusik. Patrick Hengst und Simon Camatta , die das Festival kuratieren, haben wieder mal ihre Netzwerke gut gepflegt, um spannende, in dieser Form so vielleicht noch nicht gehörte Besetzungen aufzubieten. Aber das Line-up musste unterdessen auch nochmal geändert werden. Der Gitarrist Wolfgang Muthspiel wird den Samstagabend beim JOE-Festival eröffnen, da das Trio How Noisy are the Rooms krankheitsbedingt absagen musste.
Donnerstag, 15. Februar 2024
Spektakulär geht es gleich sofort am Eröffnungsabend am 15. Februar los – mit dem deutsch-niederländisch-britischen Trio Deadeye. Kit Downes an der Orgel, Jonas Burgwinkel am Schlagzeug und Reinier Baas an der Gitarre sind Namen, die schon einzeln für sich sprechen, im Trio wird sich hier wohl einiges potenzieren. Anschließend folgt die polnische Pianistin Marta Warelis mit ihrem neuen Soloprogramm. Mit ihrer beeindruckenden Fingerfertigkeit und ihrem einzigartigen, freejazz-affinen Stil will sie das Publikum auf eine klangliche Reise schicken. Aufregende Fusionen verspricht zum Finale des ersten Festivaltages das Trio Ghosted. Oren Ambarchi an der Gitarre, Johan Berthling am Bass und Andreas Werlin am Schlagzeug werden ihre musikalischen Einflüsse aus den 70er Jahren, dem ECM Jazz, der elektronischen Minimalmusik und der afrikanischen Musik zu einer neuartigen Mischung verbinden.
Freitag, 16. Februar
Am zweiten Festivaltag, dem 16. Februar, hat zunächst die elektronische Klangsynthese das Wort: Hinter dem Namen Kitsune verbirgt sich der Musiker Karl F. und der beschreibt den Stil seines aktuellen Projekts als eine Synthese von IDM, minimaler Techno-Musik, Sounddesign und „beeindruckenden Sonnenuntergängen, die sich hinter den Hügeln aus Sand und Stein ereignen.“ Vieles spricht dafür, dass ihr Auftritt zu einem sensorischen Erlebnis der Extraklasse werden könnte. Danach vereinen sich ausgeprägte Individuen der freien Improvisationsmusik zu einem Trio: iz Kosack am Keyboard, Biliana Voutchkova an der Geige und Elisabeth Coudoux am Cello versprechen eine einzigartige Echtzeit-Performance, bei der sie die Entscheidungen über ihren Klang spontan treffen. Freigeistig atmender, stilistisch offener Gegenwartsjazz beschließt den Freitagabend in der Zeche Carl: Das Quartett Y-Otis besteht aus Otis Sandsjö am Saxophon, Peter Eldh am Bass, Dan Nicholls am Keyboard und Tilo Weber am Schlagzeug. Das soll zu einzigartigen Klangexperimenten führen, die aber auch in hypnotischen Saxofon-Riffs, starken Melodien und fließenden Funk-Beats gut geerdet sind. Wieder andere Novitäten wollen auch am letzten Tag des JOE-Festivals eindrücklich beweisen, dass in der aktuellen Musik alles, nur kein Stillstand herrscht.
Samstag, 17. Februar 2024
Den Samstagabend eröffnet nun der österreiche Gitarrist Wolfgang Muthspiel mit einem exklusiven Soloset. Zum Programm am Samstag gehört ebenso das frei improvisierende Trio Toxodon, bestehend aus Raissa Mehner an der Gitarre, Salome Amend am Vibraphon und Simon Camatta am Schlagzeug. Die musikalische Reise soll auch "urzeitliche Landschaften" beinhalten, so viel sei schon jetzt versprochen. Im letzten Jahr beeindruckte diese Konstellation beim Jazzfestival Münster, auf dem JOE-Festival gibt es eine Neuauflage dieser kammermusikalisch fantasievollen Begegnung: Im Trio 3grams spielt Luise Volkmann das Saxophon, während Michael Schiefel und Casey Moir ihre sehr individuellen Gesangs- und Vokalkunst miteinander in feinsinnige Bezüge bringen. Die Band How Noisy are the Rooms musste leider wegen Krankheit absagen.
Infos und Tickets
Tickets für das JOE Festival sind sowohl auf Zeche Carl, als auch online und an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.