'The Sound of Rebellion'
Peter Kemper kommt zum Jazzforum ins domicil
Am Di 05.03. um 19 Uhr findet in domicil Dortmund wieder ein Jazzforum statt. Diesmal ist der Autor Peter Kemper eingeladen, wir berichteten vor kurzem über sein neues Buch 'The Sound of Rebellion'.
PETER KEMPER (geb. 1950) studierte Philosophie, Soziologie und Germanistik an der Philipps-Universität und promovierte 1979 mit der Arbeit »Dialektik und Darstellung« über Hegels Sprachphilosophie. 1981 ging er zum Hessischen Rundfunk in Frankfurt am Main, wo er 1986 die Leitung des Abendstudios übernahm und in der Folge auch für das Funkkolleg verantwordich war. Bis 2015 war er einer der Programmverantwordichen für das Deutsche Jazzfestival Frankfurt Seit 1980 schreibt er als Musikkritiker für das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Er ist Juror beim Preis der Deutschen Schallplattenkritik und hat Bücher über Medien und Popkultur, Rockmusik, die Beatles, Jimi Hendrix, Muhammad Ali, die Kulturgeschichte der Ukulele, Helge Schneider und Jazz veröffentlicht.
In seinem Buch „The Sound of Rebellion. Zur politischen Ästhetik des Jazz“ beschreibt Kemper viele Anekdoten zu zentralen Figuren der Jazzgeschichte. Sie dienen als Einführung in die politästhetische Verortung von Innovatoren wie Duke Ellington, Billie Holiday, Charlie Parker und Max Roach („We Insist! Freedom Now Suite“).
Schwerpunkt sind die Fünfziger- und Sechzigerjahre, in denen sich Künstler wie Charles Mingus, Archie Shepp oder Sun Ra intellektuell herausfordernd positionierten, Afrofuturismus und Black Consciousness ideelle Voraussetzungen auch für immer anspruchsvollere tonale und rhythmische Ausdrucksformen der Jazzmusik wurden. Diesen Faden spinnt Kemper bis in die heutige Zeit: Den Abschluss bilden ausführliche Reflexionen über führende zeitgenössische Künstler wie Kamasi Washington, Shabaka Hutchings, Angel Bat Dawid, Moor Mother und Matana Roberts. Dabei dehnt er den Jazzbegriff nachvollziehbar bis hin zum Hip-Hop-Erneuerer Kendrick Lamar. Am Ende des Buches geht es auch um die Sprache der Musik und um die eigene politsch-soziale Verortung im Diskurs.