"The Sound of Rebellion"

Peter Kemper, langjähriger Kulturredakteur im Hessischen Rundfunk und langjähriger Programmverantwortlicher für das Deutsche Jazzfestival Frankfurt hat mit „The Sound of Rebellion“ ein großes Buch über die Geschichte des Jazz geschrieben. Diese Geschichte erstreckt sich in etwa über die letzten 100 Jahre.

Entlang dieses Zeitstrahls erfahren wir in 18 konsekutiven Kapiteln von den schicksalhaften Leidenswegen der Protagonisten, die sich mittels ihrer Musik, ihrer Kunst gegen jede Form von Leid bestimmtem Schicksal erheben. Gestützt von der exzellenten Recherche und tiefen Sachkenntnis des Autors und seiner Fähigkeit diese in Worte zu fassen, wird diese Geschichte lebendig. Und wir nehmen teil an John Coltranes kreativem Prozess, aus dem instrumentalen Stück „Alabama“ ein politisches Statement zu schmieden, sind dabei, wenn Charles Mingus eine Bombendrohung ignoriert, um „Sophisticated Lady“ zu Ende zu spielen und spüren den Triumph, wenn „Strange Fruit“ späte Ehrungen erfährt, nachdem Billy Holiday von Harry J. Anslinger in einer Kampagne rassistischen Wahns „vernichtet“ wurde.

Doch die gefühlte Mittäterschaft an den gewonnenen Kämpfen dieser Revolution ist, wenn auch verführerisch, nur eine Illusion. Denn am Ende steht Eins außer Frage. Der Jazz, dieser große US-Amerikanische Beitrag zum Weltkulturerbe, ist einzig und allein der Afroamerikanischen Community zu verdanken.

„The Sound of Rebellion“ schafft den Kunstgriff nicht nur als Standardwerk im Regal jedes Jazz Aficionados stehen zu müssen, sondern bietet auch einen hoch spannenden Neueinstieg in die Welt und die raue Geschichte dieser Musik, die heute primär akademisiert und feuilletonisiert wahrgenommen wird.

Kemper, Peter: The Sound of Rebellion
Zur politischen Ästhetik des Jazz
Originalausgabe
Geb. Format 13,5 × 21,5 cm
752 S. 81 Abb.
ISBN: 978-3-15-011324-0

Link Buch

Nachtrag:

Ich durfte mit Peter Kemper ein ausführliches Gespräch über „The Sound of Rebellion“ im Rahmen des Podcasts „Natürliche Ausrede“ führen. Die Folge „187, mit Peter Kemper über die politische Ästhetik des Jazz“ ist überall nachzuhören, hier exemplarisch die Links zu Spotify und Apple Podcasts.