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Xaver Fischer Trio

„Dumdidum“

Köln, 23.09.2013
TEXT: Hans-Bernd Kittlaus | 

Das Xaver Fischer Trio zählt nicht mehr wirklich zu den jungen Bands des kölner Jazz. Die erste Veröffentlichung datiert bereits aus dem Jahre 1999. Mit dem jetzt erschienenen sechsten Album „Dumdidum“ bleibt das Xaver Fischer Trio seiner Linie treu und produziert instrumental erzeugte Clubmusik, die Drum'n' Bass, House und jazzige Improvisationen an Piano und Orgel zu einem tanzbaren Sound vereint. Krishan Frehse am Bass und Hendrik Smock am Schlagzeug sind Fischers Begleiter auf „Dumdidum“.

Das Xaver Fischer Trio schwimmt in den sicheren Gewässern eines etablierten, unaufdringlichen und sehr unmittelbar nachvollziehbaren Sounds. Weder werden hier Grenzen ausgelotet, noch innovativ improvisiert, lediglich in „The Last Blues“ lässt Fischer kurz spannende Farben in seine Improvisationen mit einfließen. Bis auf „Nemos New Portable Organ“, „Surf 'n' Turf“ und „Saws and Noises“ in dem der Zuhörer mit einer, im Vergleich zum Rest der Platte, erfrischend vielseitigen Kadenz verwöhnt wird, beschränken sich sämtliche Kompositionen auf maximal vier verschiedene Harmonien. Die Synthesizer-Klänge Fischers erinnern zuweilen an Videospielproduktionen aus den späten 80ern. Trotzdem oder grade deswegen erfreut sich das „Xaver Fischer Trio“ nachwievor einiger Beliebtheit. Das repetetive und dadurch ein Stück weit meditative Element von „Dumdidum“, ist für die tanzende Menge im Club jedenfalls elementar und hat an dieser Stelle definitiv seine Daseinsberechtigung. Diese Platte eignet sich allerdings nur bedingt zum reinen Zuhören. Im Grenzberreich des Jazz bewegt sich diese Band und hat mit der harmonischen Gleichförmigkeit und ausschließlich grooveorientierten Rhythmik ihrer minimalistischen Kompositionen alle Vorraussetzungen für clubtaugliche Musik geschaffen. Auch diese Band firmiert unter dem Begriff „Jazz“ und ist ein weiterer Beleg dafür, wie vielseitig und lebendig dieses Genre sein kann.

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