Wenn Die Wale an Land gehen
Ein Buch mit Musik
FOTO: Cover Christiane Eisler / Transit
Roswitha Sonntag reist nach New York. Sie ist gerade geschieden worden, und es war die Frage ihres Mannes, die den Ausschlag für die Reise gegeben hat: Warum hast du eigentlich Mick nie besucht? Mick war im Studium ihr bester Freund und der Mittelpunkt ihrer Clique, die damals in den 80er-Jahren in Leipzig unzertrennlich war und unbesiegbar. Gemeinsam nutzten sie die kulturellen Freiräume, die sich in einem Land öffneten, das langsam in Agonie versank. Sie fotografierten, drehten Filme mit einer russischen Super-8-Kamera, führten eine Rock-Oper auf, und die Musik aus dem Feindesland Amerika lieferte den Soundtrack dazu. Als sie am Ende des Studiums in einen Alltag zurückgeworfen werden, den sie so nie leben wollten, tauchen merkwürdige Leute bei ihnen auf. Zuerst lachen sie darüber und geben den Genossen den Namen „Die Handwerker“. Aber die Handwerker verstehen ihr Handwerk, und nicht jeder kann ihnen standhalten.
Kathrin Aehnlich erzählt von den letzten Jahren der DDR so lakonisch, heiter und atmosphärisch, dass man den Putz an der Wand bröckeln sieht. „Wenn die Wale an Land gehen“ ist ein wunderbarer Roman über Träume, Zusammenhalt, große und kleine Fluchten und über die Sehnsucht nach einem anderen Leben, die bis heute nachwirkt. (Kunstmann Verlag)
Die Autorin Kathrin Aehnlich wurde im Jahre 1957 in Leipzig geboren und studierte nach einem Ingenieurstudium am Literaturinstitut in Leipzig. Nach dem Mauerfall arbeitete sie als Journalistin und ist freie Mitarbeiterin beim Mitteldeutschen Rundfunk. Ihr erster großer Roman - nach Hörspielen, Erzählungen und Kinderbüchern -, der ein großes Echo gefunden hat, erzählt die Geschichte von Roswitha Sonntag, die als Mitglied einer Clique von kulturellen Avantgardisten die letzten Jahre der DDR erlebt hat. Da lernten sie die Musik aus dem Feindesland USA - Jazz und Rock - kennen und nutzten sie für eine Rock-Oper. Ihr gerade geschiedener Mann ermutigt sie zu einer Reise nach New York, um ihren alten Freund Mick, der vor vielen Jahren ausgewandert war, zu suchen und zu besuchen. Dort nun gerät sie in die Jazzszene der Bars und Kneipen.
Hier ist der Ort für Ingo Marmulla , mit seiner Gitarre die Musik der New Yorker Szene hörbar zu machen: Eine gelungene Ergänzung von Lesung und Musik- bzw. „Literature meets Jazz“
(Neue Literarische Gesellschaft Recklinghausen)