Under the Surface
Miin Triuwa
TEXT: Stefan Pieper | FOTO: Carlos Villaroel, Stefan Pieper
Die niederländische Band "Under the Surface" zeigt sich mit ihrem neuen Album "Miin Triuwa" von einer neuen Seite.
Für ihr Deutschland-Debüt konnte die niederländische Band „Under the surface“ im Januar dieses Jahres wohl keine bessere Örtlichkeit als den Bunker Ulmenwall nutzen - allein des symbolhaften Namens wegen. Es war ein hypnotischer Gig, der die Vorfreude auf das nun endlich vorliegende neue Album nährte, ebenso auf das Gastspiel von „Under the surface“ beim
Morgenland-Festival in Osnabrück am 9. Juni. Das neue Album Miin Triuwa überrascht, weil es die Band von einer ganz neuen Seite zeigt.
Denn man kommt schon wieder nicht aus dem Staunen heraus, auf welch fokussiertes, episches Songwriting sich das Trio nun einlässt. Acht Songs, nicht selten mit erhabener Mystik aufgeladen, entschweben der Normalität und irgendwelchen Kategorien sowieso – man mag gerade noch mögen Wörter wie Dream-Pop oder Post-Rock, durchaus auch so etwas wie Progressive Folk bemühen, und schon sind die Stimmungen schon wieder in neue Gefilde entschwebt. Sanne Rambags singt auf altniederländisch, was die Aura des Vieldeutigen noch verstärkt – zum Glück sind die Texte auch im Booklet übersetzt. Dass ihre Stimme auch einen riesigen Kosmops überspannt, braucht kaum noch erwähnt werden. Zur Seite stehen ihr die lyrischen Gitarrenimprovisationen von Bram Stadhouders und alles wäre nichts durch den Klangzauber des Schlagzeugs von Jost Lijbart – wie seine sensiblen Finger manchmal die Rahmentrommel traktiert, was wie warme Regentropfen anmutet ist nur eins von vielen feinsinnigen Details.
Die passenden Bildsequenzen zu dieser Traumwelt liefert das Video zum Album, welches in 2021 in der Ukraine aufgenommen wurde.
Sich unter die Oberfläche begeben heißt, dorthin zu finden, wo musikalische Tiefe beginnt. Sängerin Sanna Rambags, Gitarrist Bram Stadthouders sowie einer der denkbar universellsten Schlagzeuger Jost Lijbart zeigen auf diesem hinreißenden Album, dass sie sich auch im durchkomponierten Song-Format bestens zuhause fühlen und sich dadurch – verdientermaßen- noch mehr Publikum erschließen.
Konzertreview aus dem Bunker Ulmenwall
Konzert-Termin