Teleport
Teleport
TEXT: Stefan Pieper | FOTO: Stefan Pieper
Was sind Kategorien wie Jazz oder Rock, wenn es um organische Bandkonzepte geht? Das luxemburgische Quartett Teleport lässt die Luft brennen - und dies gleich zu Beginn!
Herrlich organisch türmt sich in mächtiges Rockriff auf, um einen hymnischen Saxofonlauf auf seine Reise in die Umlaufbahn zu schicken. Dieser Spieler scheint sich zu Recht in der Rolle eines frenetischen Sängers einer Rockband zu sehen, irgendwie gemahnt dies an die berühmte Saxofonistenszene aus David Lychns Filmklassiker „Lost Highway“. Ganze Arbeit leisten dabei die sägenden Riffs, für die es aber keine Gitarre braucht, denn E-Bass und ein waberndes Fender Rhodes leisten hier ganze Arbeit. Aber es bleibt nicht die ganze Zeit so brachial rockig, sondern soll schon bald in andere Richtungen gehen. Es entspannen sich angeregte Dialoge zwischen Instrumenten, Klängen, Stilistiken. Rauschhafte Tuttiausbrüche entschweben im nächsten Moment in psychedelische Synthesizersphären. Ein unruhig scheppernder Jazz-Rock and Roll mutiert zu einem rhythmisch zergliederten Future Funk und auch daraus ergeben sich immmer neue intelligente Mischungen, die dieses Quartett spontan und raffiniert zugleich auslotet.
Teleport setzt sich aus führenden Figuren der aktuellen Luxemburger Jazzszene zusammen. Zu den bekannten Mitgliedern dieser musikalischen Familie wie Pol Belardi (Bass) Jérome Klein (Keyboards) und Jeff Herr (Schlagzeug) ist mit dem russischen Saxofonisten Zhenya Strigalev ein abenteuerlustiger Mitstreiter neu hinzugestoßen – und dem hört man die Rauhheit der Londoner Jazzszene durchaus an, welche lange Zeit Homebase dieses Spielers war.
Teleport
Challenge Records 2020
Vertrieb Double Moon