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Schnelldurchlauf Volume 7

Neue Alben, vorgestellt von Christoph Giese

Gelsenkirchen, 30.01.2022
TEXT: Christoph Giese | 

Schon der Januar hat schon wieder spannende, neue Alben hervorgebracht. Hier ein kurzer Überblick! Christoph Giese verrät uns lohnende Neuerscheinungen.

Jim McNeely / Frankfurt Radio Big Band featuring Chris Potter:

Rituals (Double Moon)

Inspiriert von der Ton- und Klangsprache von Igor Strawinskys Meisterwerk „Le Sacre du Printemps“ hat der amerikanische Arrangeur und Orchesterleiter Jim McNeely die sechsteilige Suite Rituals geschrieben, ein völlig neues, eigenständiges, mächtiges und anspruchsvolles Werk, das die HR Big Band, die hier als Frankfurt Radio Big Band firmiert, mit ihrem Gastsolisten, dem US-Saxofonisten Chris Potter, hier genial umsetzt. Man hört Musik mit viel Entdeckungspotenzial, ergänzt am Ende zudem durch vier von McNeely neu arrangierte Stücke aus dem Repertoire von Chris Potter.

Gábor Bolla Quartet: On the Move (Stunt)

Ein Ungar versammelt einen Landsmann (den Pianisten Robert Lakatos), einen Schweden (den Bassisten Daniel Franck) und den Top-Schlagzeuger Billy Drummond aus den USA um sich, um in Kopenhagen eine mal hart, mal elegant swingende, zwischendurch von wunderschönen Balladen durchsetzte CD einzuspielen. Saxofonist Gábor Bolla ist mit On the Move ein zeitloses, sehr hörenswertes Jazzalbum aus Eigenkompositionen und Jazzstandards gelungen, das an die goldenen 1960er Jahre erinnern lässt, als viele US-Jazzer den Weg in die dänische Hauptstadt fanden um dort aufzutreten und teilweise auch zu leben.

Andreas Hertel Trio: Blue Bop (Laika)

Swingen tut es auch beim Andreas Hertel Trio ordentlich. Boppen zudem. Und wo etliche Stücke des Pianisten aus Wiesbaden ihre Wurzeln haben, nämlich im Blues, das hört man auch. Zusammen mit Bassist Johannes Schaedlich und Drummer Jens Biehl serviert Andreas Hertel auf seinem bereits zehnten Album Blue Bop ein komplett von ihm selbst komponiertes Modern Jazz-Programm, das frisch, quicklebendig und sehr animierend klingt. Und beim Hören einfach die ganze Zeit für gute Laune sorgt.

Youn Sun Nah: Waking World (Warner)

Erstmals hat die Jazzsängerin Youn Sun Nah ganz alleine alle Songs für ein Album geschrieben. Corona sorgt auch für solche Neuheiten im Leben der Südkoreanerin. Es sind introspektive, mitunter melancholische Lieder zwischen Pop, Folk, Singing/Songwriting und Jazz geworden. Mal spärlich, dann wieder üppiger instrumentiert. Lieder zwischen luftiger Leichtigkeit und schmerzhaften Einsichten. Kleinode, die einen in den Bann ziehen. Was auch an den ausgetüftelten Instrumentierungen, etwa mit elektrischen Banjos, spannenden Trompeten-Arrangements oder programmierten Beats liegt.

Gianluca Petrella & Pasquale Mirra: Correspondence (Tŭk Music)

Eigentlich hat dieses Projekt der beiden Italiener vor drei Jahren als ein weitgehend akustisches begonnen, also nur mit Posaune (Gianluca Petrella) und Vibrafon (Pasquale Mirra), dazu ein wenig Elektronik. Aber dieses Duo hat seinen Horizont längst erweitert und schließlich sind sechs Leute mehr im Studio bei den Aufnahmen zu Correspondence dabei gewesen. Man hört Rhodes, ein Balafon, Talking Drums, Congas, Midi Vibes und vieles mehr. Und die Bandbreite der Musik ist ebenfalls beachtlich. Afrobeat trifft auf Ethio- und spirituellen Jazz und elektronische Sounds. Ein echtes Kaleidoskop an Strömungen und Klängen. Spannende Musik zwischen Menschlichkeit und Technologie.

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