Bild für Beitrag: Peter Weiss Quintett | Palanga

Peter Weiss Quintett

Palanga

Düsseldorf, 01.04.2020
TEXT: Dr. Michael Vogt | 

Elegant, zeitlos, romantisch: Das „ Peter Weiss Quintet“ rund um den Düsseldorfer Schlagzeuger Peter Weiss hat beim Label Klaeng Records das Album „Palanga“ veröffentlicht.

Peter Weiss wird als Klangästhet und gefühlvoller Virtuose gefeiert. Mit unzähligen Musikern spielte der Schlagzeuger bereits zusammen. Junge Jazzinterpreten schätzen die Zusammenarbeit mit Weiss aufgrund der enormen Erfahrung, die der Vorsitzende der Düsseldorfer Jazzschmiede und Initiator des Festivals „Spot On Jazz“ im Laufe der Jahre gesammelt hat. Gemeinsam mit Weiss haben Ryan Carniaux (trumpet), Kristina Brodersen (alto sax), Sebastian Sternal (piano) und Hendrika Entzian (bass) das „ Peter Weiss Quintet“ gegründet. Beim Label Klaeng Records hat das Ensemble unlängst das Album „Palanga“ veröffentlicht, eine Einspielung mit generationsübergreifend herausragendem Zusammenspiel und Instrumentalisten, die sich auch als Komponisten vorstellen.

Sinnlich dahinfließendes Rede- und Antwortspiel

Das titelgebende Stück des Albums stammt von Kristina Brodersen, „Flower Girl“ von Sebastian Sternal . Mit „Drip Drop“ hat sich Ryan Carniaux ein Stück auf den Leib geschrieben, in dem er die enorme Bandbreite seiner klanglichen Gestaltungsmittel ausbreiten kann – von gedämpften Klangtropfen, mühelos eilenden Läufen und fantasievollem Melodiespiel bis hin zum intimen Dialog mit dem Schlagzeug. Ein tief empfundenes Gespräch zwischen Trompete und Saxofon prägt das von Wolfgang Schmidtke und Peter Weiss komponierte Stück „Silent Rider“: ein zart dahinfließendes Rede- und Antwortspiel, das Ryan Carniaux und Kristina Brodersen über dem von Weiss vorgegebenen, nervös tickenden Beat entspinnen.

Vorstellungskraft dnd Klang-Raffinesse

Hendrika Entzian s sehnsuchtsvolles „Windmills“ klingt fast wie eine Antwort auf Duke Ellingtons „Heaven“. Neben diesem sinnlich gedehnten Standard fächern die Musiker noch die Stücke „Waltz for Pee Wee“ (Gunnar Plümer) und „Ida Lupino“ (Carla Bley) rhythmisch und harmonisch transparent auf. Richtig Tempo legt das Ensemble bei Wolfgang Engstfeld s „We'd Rather Like It Cash“ vor. Hier stellt Weiss in einem Solo auch noch einmal seine fantasievolle Klang-Raffinesse unter Beweis. „Palanga“ ist ein elegant musiziertes Album, das zeitlos, urban und immer wieder auch romantisch daherkommt.

CD:

Peter Weiss Quintett: Palanga

Klaeng Records 2020

Suche