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Pangea Ultima

Camino a Mictlán

Köln, 19.04.2021
TEXT: Vera Marzinski | 

Weltmusik aus authentischem Material, das der deutsch-mexikanische Gitarrist José Díaz de León während seiner umfangreichen musikalischen Reisen gesammelt hat – eine grandiose Mischung!

Schon das Debut-Album von PANGEA ULTIMA wurde als “eine reizvolle Neudefinition kulturübergreifender Musik“ vom Magazin Jazzthing bezeichnet. Kulturübergreifend ist auch das neue Album. Eine klangreiche Vielfalt von Latin-Jazz über afrikanische und indische Musik, Rumba, Bolero, Gipsy-Swing bis zu Santana-Klängen. PANGEA ULTIMA, das sind José Diaz de León (E- und Akustik-Gitarrer, Tres - ein in der kubanischen Musik gespieltes Saiteninstrument, das von der Gitarre abstammt, Gesang), Bassist Roman Fuchs und Percussionist Chris Fehre.

Insgesamt neun Stücke die alle aus der Feder von José Diaz de León stammen sind auf „Camino a Mictlán“. Mit seiner E-Gitarre eröffnet José Diaz de León das easy-listening-Stück El Floridita. Dieses Stück nimmt eindeutig mit nach Havanna, denn El Floridita war die Lieblingsbar von Ernest Hemingway dort. Ebenfalls mit Gitarre als special guest dabei Joscho Stephan. Roland Peil spielt hier die Maracas (süd- und mittelamerikanische Gefäßrasseln) und Julian Bossert ist mit seinem Alt-Saxophon dabei. So haben PANGEA ULTIMA auf der CD insgesamt neun Gäste dazu genommen, die teilweise einmal oder mehrfach bei den Camino a Mictlán-Stücken mitspielen. Einer davon durchgehend bei jedem – Drummer Diego Piñera.

Yolo mutet sofort Lateinamerikanisch an – wie eine Aufforderung zum Tanz. Sehr passend dazu die Querflöte von Daniel Manrique-Smith. Es folgt das Rickshaw Boy. Zu diesem Stück gibt es im Inlay auch den Text. Grandios hier der Bass von Roman Ruchß. Gesanglich wird José Diaz de León von Natascha Young unterstützt. Auch hier fließen lateinamerikanische Elemente ein, aber auch indische, dadurch, dass Hindol Deb hier die Sitar - eine gezupfte Langhalslaute -spielt. Der letzte Tag, so die Übersetzung von Ultimo Día, beginnt mit einem sanften Einstieg mit dem Alt-Saxophon von Joscho Stephan. Wenn man den Titel nimmt, ist es kein letzter Tag, der so dahinplätschert, sondern einer, der sehr energiegeladen, sogar sehr fröhlich wirkt. Wieder ein Stück mit viel drive, was auch am Klavierspiel von Norman Peplow liegt, der ist auch beim nächsten Stück mit dabei: Cempasúchil. Roland Peil nutzt hier Claves (Klanghölzer oder Klangstäbe, genannt auch Rumbahölzer) sowie die Shekere (ein westafrikanisches Percussioninstrument, das in westafrikanischen und lateinamerikanischen folkloristischen Traditionen sowie einigen der populären Musikstile üblich ist).. Ein sanftes Stück, das zum Wegträumen einlädt. Mit Saxophon und Klavierklängen, die dies noch unterstreichen. Dazu das Gitarrenspiel von Band-Leader José Diaz de León.

Bei El Calaco ist Chris Fehre mit seinen Congas hier der Rhythmusgeber zum Einstieg. Wieder ein Stück mit viel Energie und Leichtigkeit. Beim Baile de la Catrina, dem Tanz der Catrina, liefert die Querflöte mit wildem Tanz. Sierra Madre ist zweite Stück mit Gesang. Auch hier der Text im Inlay. Höhe- und Schlusspunkt ist Mictlán. Mictlán war in der aztekischen Mythologie die Bezeichnung für die Unterwelt und für den Ort des Todes. Doch der Tod hat hier musikalisch nichts Trauriges - kein Wunder, denn in Mexiko gilt der Tod als selbstverständlicher Bestandteil des Lebens, den man eher feiern als betrauern sollte. Das wird hier mehr als deutlich. Zur Sitar von Hindol Deb kommt hier noch Waskhar Schneider mit dem Didgeridoo dazu.

Der Name der Band PANGEA ULTIMA bezieht sich auf den Superkontinent, der möglicherweise in einigen Millionen Jahren entstehen könnte. Dabei würden alle heutigen Kontinente zu einer Einheit verschmelzen und alle territorialen Grenzen überwunden werden. Der letzte irdische Superkontinent existierte vor 300 – 150 Jahren und trug den Namen Pangea. Das „Global and Planetary Change“-Journal hat vier mögliche Szenarien enthüllt, wie die Erde in etwa 200 Millionen Jahren aussehen könnte – eine davon ist „Pangea Ultima“. Und die Band PANGEA ULTIMA findet: „Wenn es in dieser fernen Zukunft die Menschheit noch geben sollte, wäre die Musik dieser Band der Soundtrack dazu!“ Und da passt auch genau die Widmung auf der CD Hülle „Diese Platte ist unserer nächsten Generation von Kindern gewidmet“.

Produziert wurde die CD bereits im Januar 2020 – noch vor der Pandemie mit 12 Musikern. Das Cover stammt von Sebastian Diaz de León.

Konzerte: 28. Mai 2021 im “Salon de Jazz” (Streaming Concert) / 28. Juli 2021 Jazz Club Open Air in Hürth / “Altes Pfandhaus” in Köln – Release Concert

Veröffentlicht am 09. April 2021 / Label: Lädy Bäm Records / Spieldauer: 53:10

www.pangeaultima.de

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