Neue Platten im Oktober
Schnelldurchlauf von Christoph Giese
TEXT: Christoph Giese |
Der SCHNELLDURCHLAUF bietet einen kleinen Überblick über neue CD-Veröffentlichungen im Bereich Jazz und Weltmusik. Kurz und knackig gehalten soll diese Kolumne in erster Linie neugierig und Appetit machen auf frische Klänge. Viel Spaß beim Lesen und Reinhören!
Daniel Garcia Trio: Via de la Plata
Los geht es mit dem zweiten Album vom Daniel García Trio beim ACT-Label. Auf Via de la Plata zeigt der spanische Pianist mit seinen beiden kubanischen Mitstreitern an Bass und Schlagzeug sowie Gästen wie dem französisch-libanesischen Trompeter Ibrahim Maalouf, wie genial er Musik seiner Heimat mit Jazz zu verbinden weiß. Demnächst live in der Region zu erleben! Termine: 18. November: KROHNE-Saal, Duisburg; 19. November: domicil, Dortmund.
electrolyte: virtual game
Das Frankfurter Quartett electrolyte besticht in der Besetzung Keyboards/Synthesizer-Bass, Saxofon, Gitarre und Schlagzeug auf seinem Debütalbum Virtual Game mit seiner Mischung aus funkigen Grooves und Elektrobeats, die für bisweilen tanzbare Musik sorgen.
Jens Düppe: The Beat
The Beat nennt Schlagzeuger Jens Düppe sein neues, im Quartett (unter anderem mit Trompeter Frederik Köster) aufgenommenes Album, das raffinierte Beats zu Rhythmen und letztendlich spannende, auch mal vertrackte Songs anwachsen lässt.
Jonas Sorgenfrei: Elephants Marching On
Auch Schlagzeuger Jonas Sorgenfrei setzt auf seinem Debütalbum Elephants Marching On auf eine Quartettbesetzung. Mit dabei auf einer frisch klingenden Reise durch die gehaltvollen, modernen Kompositionen des Bandleaders sind Pianist Rainer Böhm, Saxofonist Wanja Slavin und Bassist Matthias Akeo Nowak , wobei vor allem die beiden Erstgenannten ihre Freiheiten für spannende solistische Akzente nutzen.
Elena Mȋndru: Hope
Kraftvoll singt sie mit warmer Stimme, die Finnin Elena Mȋndru, und entpuppt sich auf Hope auch als gekonnte Vokalimprovisatorin. Mit ihrer um den polnischen Geiger Adam Baldych erweiterten Band interpretiert die gebürtige Rumänin nonchalant schöne, melodische Jazzsongs mit Ethnoeinschlag.
Markus Stockhausen Group: Tales
Die Markus Stockhausen Group bietet dem geneigten Hörer sogar gleich drei CDs mit ihrem neuen Werk. Tales bietet einen Silberling mit komponierter Musik und zwei weitere mit improvisierten Stücken. Aber eigentlich nehmen alle der insgesamt 25 von Markus Stockhausen (Trompete, Flügelhorn), Jörg Brinkmann (Cello), Jeroen van Vliet (Piano, Synthesizer) und Christian Thomé (Schlagzeug) gespielten Stücke den Zuhörer mit auf klanglich weit gefasste, ästhetisch schöne musikalische Reisen voller Entdeckungsmöglichkeiten zwischen kammermusikalischen Augenblicken und schwerelosen esoterischen Momenten.
Fanfare Ciocarlia: It Wasn´t Hard To Love You“
Zum Abschluss noch ein Tipp für echte Energiemusik: Die rumänische Blechblaskapelle Fanfare Ciorcărlia feiert gerade ihr 25-Jähriges Bandjubiläum. Seit einem Vierteljahrhundert sorgen die zwölf Herren aus dem kleinen Roma-Dorf Zece Prăjini im Nordosten Rumäniens, unweit der Grenze zu Moldawien, für tanzende Beine und gute Laune mit ihrem Balkan-Brass-Sound. Das ist auf ihrer neuen CD nicht anders. Wer sich nach Sonne und Fröhlichkeit sehnt im bevorstehenden Herbst und Winter, wer schnelle Rhythmen, Balkanfolklore und tänzelnde Melodien mag, liegt mit It Wasn´t Hard To Love You“ genau richtig.