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Neue Platten aus aller Welt

Schnelldurchlauf Volume 29

Gelsenkirchen, 01.03.2023
TEXT: Christoph Giese | 

Und schon nimmt ein neuer Schnelldurchlauf wieder Fahrt auf! Viele neue Platten aus aller Welt und vielen Stilrichtungen des zeitgenössischen - wie immer informativ vorgestellt durch Christoph Giese...

Rymden: Rymden + Kork (Jazzland)

Dieses Supertrio steht nie still und sucht stattdessen immer nach neuen Wegen und Klängen. Und so haben sich Tastenmann Bugge Wesseltoft, Bassist Dan Berglund und Drummer Magnus Öström alias Rymden nun mit dem norwegischen Rundfunkorchester Kork unter der Leitung von Lars Erik Gudim zusammengetan. Wer nun aber Streicherkitsch erwarten würde, liegt bei Wesseltoft und Co. natürlich völlig falsch. Der kraftvolle Prog-Jazz des Norwegers und seiner beiden schwedischen Mitstreiter bekommt durch das 50-köpfige Orchester einfach mehr Wucht und aufregende neue Klangfärbungen. Live in Oslo aufgenommen zeigt diese Platte eine mehr als gelungene Kooperation.

Tombajazz: Recollections (Tomstarecords)

Bassist Tom Bauer alias Tomba hat einen Schwung bekannter Musiker der Münchner Jazzszene um sich geschart um mit Recollections ein ziemlich lässiges Album mit funkigem Jazz aufzunehmen. Im Mittelpunkt steht natürlich das groovende E-Bass-Spiel des Bandleaders, bei dem man Vorbilder mehr als erahnt. Marcus Miller lässt schön grüßen! Aber diese Platte macht beim Hören so viel Spaß, das würde dem US-Starbassisten sicher auch gefallen. Man höre sich nur mal Henry Mancinis Pink Panther-Thema an. Funky und groovy und dabei fluffig wie Zuckerwatte. Nur überhaupt nicht so klebrig.

Anna Setton: O Futuro É Mais Bonito (Galileo MC)

Eine frische Stimme der Música Popular Brasileira (MPB) ist die Sängerin und Songschreiberin Anna Setton aus São Paulo. Ihr neues, drittes Album O Futuro É Mais Bonito hat sie in Recife im Nordosten Brasiliens aufgenommen, mit einer Reihe junger Talente von dort. Herausgekommen ist ein leichtfüßiges, verspieltes, gefühlvolles und modernes MPB-Album, getragen von der hellen und transparenten Stimme der wunderbaren Anna Setton.

Smokers Lounge: Secret (Stunt Records)

Hinter der Smokers Lounge stecken die drei dänischen Musiker und Multiinstrumentalisten Jens Haack (Saxofon und Trompete), Ben Besiakov (Keyboard & Bass) und Mikkel Nordsø (Gitarren, Bass, Synthesizer, Perkussion und Drum Programming). Mit Hilfe von einigen gelegentlichen Gastmusikern zaubern die Dänen coole, groovige laid-back Klänge zwischen Soul und Smooth Jazz, zu denen man herrlich entspannen kann. Chillige Musik für einen genussvollen Nachmittag oder Abend, zu der man sich ganz gemütlich eine anstecken kann. Oder sich auch nur ein leckeres Getränk mit oder ohne Alkohol gönnt.

Daniel Stelter: Pocket Full Of Tales (o-tone music)

Melodisch und gesanglich ist sein Gitarrenspiel. Und vielschichtig, greift Daniel Stelter hier doch zur elektrischen wie auch zur akustischen Gitarre. Um einen Schwung an musikalischen Geschichten zu erzählen. Da kann es dann auch schon mal Richtung Pop drehen, wie beim Vokaltrack „Mama Said“, mit den Stimmen von John Jagger und Thabilé. Oder knackig-rhythmischen Jazz auf die Ohren geben. Stelter und seine Mitstreiter servieren von gefühlvoller Ballade bis Neoklassik und Groove-Jazz eine bunte Palette an Klängen. Nicht zu vergessen die kammermusikalisch gehaltene, im Duo mit Schlagwerker Tommy Baldu gespielte, vierteilige „Full Of Tales Suite“.

Me & Ms Jacobs: On The Run (flowfish.records)

Der stilvolle Vintage-Sound fällt sofort auf. Und diese Stimme! Die Sängerin Lina Jacobs ist erst Anfang 20, klingt aber schon wahnsinnig reif, rau und nach viel gelebtem Leben. Die Hannoveranerin beglückt uns jetzt mit ihrem Debütalbum. Einem Werk, das ganz organisch die 1960er und 1970er musikalisch wieder zum Leben erweckt. In einem Spannungsfeld aus Retro-Soul, Blues, Rock, Pop oder Reggae. Gespeist von warmen Bläsern, groovigen Rhythmen, schwingenden Gitarren oder einer betörenden Langsamkeit. Großes Ohrenkino.

Sooäär/Yaralyan/Ounaskari: Zula (AVA Muusika)

Bedächtig geht dieses Album los. Mir gefühlvoll gespielten Noten auf der E-Gitarre. Langsam setzt der Kontrabass ein, dann das Schlagzeug. Aber alles verhalten und in einem ruhigen Fluss. Das nächste Stück ist dann schon wesentlich griffiger und rockiger, mit Spielraum für Improvisiertes, bevor das Trio sich wieder auf ein lässiges Zusammenspiel besinnt. Der estnische Gitarrist Jaak Sooäär, der aus Armenien stammende Bassist Ara Yaralyan und der finnische Schlagwerker Markku Ounaskari bieten auf ihrer dritten gemeinsamen Platte Zula eine schöne Vielfarbigkeit an Stimmungen und Klängen und damit einen jederzeit klischeefreien Gitarrenjazz.

Alba Careta Group: Teia (Segell Microscopi)

Frischen Jazz aus Spanien gibt es von der in Barcelona geborenen Trompeterin und Sängerin Alba Careta und ihrer mit Klavier, Tenorsaxofon, Bass und Schlagzeug besetzten Band. Sechs eigene Kompositionen und zwei katalanische Stücke finden sich auf dem neuen Album Teia, einer Platte, die mal energiegeladen, dann aber auch wieder mit viel Gefühl moderne und zeitlose Jazzgeschichten erzählt. Und auch wenn hier der strahlende Trompetenton und der markante Gesang der Bandleaderin prägnant sind, darf auch die Band immer wieder zeigen was sie so kann.

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