Bild für Beitrag: Marie Mokati | Pale Moon
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Marie Mokati

Pale Moon

Köln, 01.12.2019
TEXT: Stefan Pieper | FOTO: Karl-F. Degenhardt

Man muss gar nicht bis in den Yosemite-Nationalpark reisen, wenn spektakuläre Landschaften so nah vor der Haustür liegen: Uralte, merkwürdig verwachsene Nadelhölzer und eine Weite, die nicht zu unserer zugebauten Alltagswelt passen will, gibt es in der Westruper Heide nahe Haltern. Von der Energie dieses Ortes sichtbar inspirieren ließen sich Marie Daniels und ihre Band, die sich zusammen Marie Mokati nennen. Auf einem ausdrucksstarken Videoclip zum Titelstück „Pale Moon“ und mehr noch auf ihrer gleichnamigen EP wird die Kunst des Loslassens zelebriert...

Marie Daniels hat eine wandlungsfähige Stimme mit enormer Emotion. Und sie kann sich auf ihre Band bestens verlassen, denn auch Tim Bücher (Gitarre, Synthesizer), Moritz Götzen (Bass) und Karl-F. Degenhardt (Schlagzeug) bringen ihre Potenziale flexibel und fokussiert zum Einsatz. Jazz als Sprungbrett für etwas eigenes, persönliches, freies - darum geht es! Im Video sprechen die choreografierten, entrückten Posen von Marie Daniels eine deutliche Sprache. Wie der Videoclip sehr stilsicher die Ästhetik eines guten Popmusik-Clips aufgreift, so öffnen sich die vier Stücke der EP fantasievoll in Richtung elektronischer Popmusik. Vor allem das Titelstück „Pale Moon“ baut eine mächtige Entwicklungsdynamik auf: Ausdrucksschwer und in getragenem Gestus lässt Marie Daniels ihre Stimme aufblühen. Funkige Intermezzi kommen ins Spiel, bevor sich die Vierviertel-Bassdrum von hintenrum einschleicht, um zunehmend das Regiment zu übernehmen. Synkopen des Synthesizers bereiten die Zündung der finalen Stufe vor: Endgültig wird jetzt die Songstruktur gesprengt. Der Gesang schwört sich auf repetitive Muster ein und durchläuft einige coole elektronische Modulationen. Mächtig schiebt ein treibender House-Beat an – shut up and dance!

Auch in den anderen drei Stücken finden die Arrangements für jede emotionale Regung treffsichere Lösungen. „Fish in the Air“ treibt die Kontrastwirkungen auf die Spitze, ohne sich dabei zu verzetteln. „Silence“ antwortet mit Ruhezuständen, aus denen heraus ein Instrumentalteil (nicht ohne Maries Stimme) abermals die Kunst des emotionalen Loslassens pflegt. „The Water“ geht wie loungiger Triphop los, bevor auch hier wieder eine energetische Gesangslinie, die weiß was sie will, für verlässlichen Zusammenhalt sorgt.

Marie Mokati gibt es live zu erleben am Mittwoch, 4.12. im Essener Goethebunker – und zwar im Doppelpack zusammen mit der Band „Swoosh“ von Rosa Kremp.

Marie Mokati: Pale Moon

released November 01, 2019
Songs and lyrics written by Marie MOKATI

Marie Daniels - voc
Tim Bücher - git/synth
Moritz Götzen - bass
Karl-F. Degenhardt - drums/sample pad

recording: Charles Deichmann
mixing & producing: Tim Bücher
mastering: Alex Kloss
video & photography: Karl-F. Degenhardt
cover art: Christian Hengst


Die EP gibt es auf allen Streaming Plattformen und vor allem auch auf Bandcamp, wo man die Musik als Download kaufen kann.

siehe

https://mariemokati.bandcamp.com/

Video:

https://www.youtube.com/watch?v=P5m5LblLBmw

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