LUAH
Movimento
TEXT: Stefan Pieper |
Bessere Früchte kann ein Austauschjahr in Brasilien wohl kaum tragen: Elsa Johanna Mohr hat nicht nur die Sprache so verinnerlicht, dass sie manchmal auf portugiesisch träumt, vielmehr hat sie sich auch die reichen musikalischen Einflüsse dieses Landes zueigen gemacht. Zueigen machen heißt bei der dreiköpfigen Kölner Band LUAH, dass hier vor allem eins vorherrscht: Authentizität.
Das fängt bei der Besetzung an: Elsa Johanna Mohr, sowie Lena-Larissa Senge und die aus Australien stammende Ula Martyn-Ellis haben alle schon in vielen eigenen Projekten und Bands ihre künstlerische Reife unter Beweis gestellt und treffen hier im mehrstimmigen Gesang aufeinander. Subtil mehrstimmig, und sich gegenseitig verstärkend, dabei souverän zwischen Portugiesisch und Englisch wechselnd. Hörbar ist in den Songs dieses Albums: Elsa Johanna Mohr, die später auch noch portugiesische und brasilianische Literaturwissenschaft studierte, hat es vor allem das Melodische, Musikalische in dieser Sprache angetan. Instrumente kommen dabei nur sparsam zum Einsatz, wo die drei Stimmen in ihrer blühenden Reichhaltigkeit im Zentrum stehen - mal Gitarre oder Ukulele, ebenso dezente Perkussion und subtile Elektronik.
Alles dient in jedem Moment der großen Sache: Bezaubernd und tiefenentspannt wirken die Songs, die zwischen Folk und brasilianischem Tropicalismo treiben, von jazzigen Strukturen Gebrauch machen, zuweilen auch mit überraschend rockigem Biss aufwarten und immer wieder einen Singer-Songwriter-Pop mit Tiefgang freisetzen.
Sie waren mit ihrem neuen Programm schon in vielen Venues in NRW zu hören, aber vermutlich noch nicht in so einer: Am Samstag, 24.11. spielen sie auf dem Nordsternturm in Gelsenkirchen in der Reihe FineArtJazz.