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Jo Party

Jo Party

Köln, 29.03.2020
TEXT: Stefan Pieper | FOTO: Stefan Pieper

Jo Party heißt die Band - und die zweite CD der Band vom Schlagzeuger Jo Beyer trägt diesen Titel.

Einen blühenden Garten aus Ideen und Fantasiegestalten suggeriert das liebevolle Artwork des portugiesischen Designers Travassos. Sehr stimmig gibt diese Bilderwelt einen guten Leitfaden für das Hören der zweiten CD von Jo Party, der Band des Kölner Schlagzeugers Jo Beyer . Vier Musiker, die weit mehr als nur Jazzer sind, begegnen sich in weitgespannten, epischen Stücken. Sie leisten sich auf ihren Instrumenten Freude und Melancholie- und Jo Beyer s Eigenkompositionen überhöhen hier sogar noch das auf dieser Platte vorhandene Referenz-Stück der Gruppe Radiohead.

Die Kunst, das Besondere in einem großen Ganzen aufgehen zu lassen, hat durchaus etwas von spätromantischer sinfonischer Satzbildung. Zugleich kehren die vier Spieler ihr Indivuelles virtuos heraus: Allein oder auch mal unisono ist jeder ständig zum instrumentalen Ausbruch bereit. So viel zu sagen haben die opulenten Klavierharmonien von Roman Babik und die expressiven Soli auf Sven Decker s Tenorsaxofon - ebenso schickt uns die Stromgitarre von Andreas Wahl in schwindelerregende Stratosphären und jubelnde Progrock-Euphorie .Übrigens ist Jo Party ein „Familienunternehmen“, denn Bandleader Jo Beyer ist der Sohn des Gitarristen Andreas Wahl . Zuweilen ist die musikalische Dichte dieser instrumetalen Traumsequenzen kurz vorm Auseinanderbersten, mutig und experimentell werden Erwartungen in jedem Momente durcheinandergewirbelt, aber auch das gehört zum Programm - siehe Coverbild! Letztlich erwachsen daraus starke, gemeinsame Emotionen, die immer aufs neue den Versuch eine stilistischen Einordnung vereiteln. Die einfach Anlass geben, mit einer ausgelassenen Jazzprogspacerocksinfonie den Moment zu feiern und nicht ans morgen zu denken!

Jo Party

berthold-records 2019

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