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Der weise Panda

Der weise Panda

Köln, 07.02.2020
TEXT: Stefan Pieper | FOTO: Stefan Pieper

Wenn eine CD-Veröffentlichung keinen speziellen Titel trägt, sondern sich unmittelbar nach der Band nennt, kann dies ein Statement sein – vor allem, wenn es sich nicht um eine Debut-Veröffentlichung handelt. Für die Kölner Band „Der Weise Panda“ um die Sängerin Maika Küster trifft dies umso mehr zu, da hier, fünf Jahre nach der Bandgründung (die auf Anhieb einen Sparda-Jazz-Award folgen ließ) ein Reifezeugnis mit großer Ausstrahlung vorliegt.

Dieser Beleg für kreativ gelebte Weiterentwicklung braucht kaum mehr als 30 Minuten, in denen alles gesagt ist und nichts fehlt. Maika Küster und ihre Bandmitglieder können Songs schreiben. Diese bilden einen durchgängigen Fluss, schmiegen sich balladenhaft an, trumpfen manchmal rockig auf und kommen auch in vielen überraschend melodischen Wendungen intuitiv und unangestrengt daher. Maika Küsters Stimme ist mal zerbrechlich-melancholisch, dann aber auch energetisch-druckvoll, hat auch immer irgendwie den Blues und ist tief drin in den emotionalen Zuständen, die das jeweilige Stück gerade abbildet. Die Lyrics, die sich zuweilen auch einer coolen spoken-words-Ästhetik bedienen, tun ihr übriges mit ihrer zuweilen rätselhaften Metaphorik. Das allein ist aber ist noch nichts ohne den vom „Weisen Panda“ hörbar praktizierten Kollektivgeist in der Band. Der epische Bogen, den die Songs spannen, lädt ein zum allumfassenden Bad in purem Klang, der sich gerne mal bis zum Bersten auflädt, aber dann auch Luft zum atmen gibt. Schlagzeuger Jo Beyer stellt hierfür einen reichen Ideenkosmos aus Klängen und Impulsen bereit. Bassist Yannik Tiemann bereichert das Fundament durch herrlich bewegliche Tongebung auf den tiefen Saiten her, derweil Felix Haupt am Flügel immer da ist, wo man ihn braucht. Eine beglückende neue Bereicherung in der Band ist die Cellistin Thalia Erdal, deren omnipräsentes Spiel mit gezupften Pizzicati, flirrenden Sul-ponticello-effekten und empfindsamen gesanglichen Bögen allein für sich genommen eine Entdeckung ist!

Besetzung:

Maika Küster: voc; Felix Hauptmann: p;Yannik Tiemann: b; Jo Beyer : d; Talia Erdal: vcl

Label:

jazzhaus 2019

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