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Conni Trieder Trio

Brot und Salz

Düsseldorf, 15.02.2021
TEXT: Uwe Bräutigam | 

Das Conni Trieder Trio setzt Maßstäbe für ein nicht alltägliches Format, der Verbindung von Jazz und Lyrik. Auf der neuen CD vom Conni Trieder Trio sind zwischen den Musikstücken kleine Gedichte von Conni zu hören. Jazz und Lyrik haben eigentlich schon eine lange Tradition. Von den Beat Poeten bis zu Günter Grass mit Günter Baby Sommer. Aber wenn wir genau hinhören, dann ist es Lyrik, die von Jazz begleitet oder unterstützt wird. Bei Conni Trieder ist es anders. Die kleinen Texte ergänzen die Musik und die Musik lässt die Texte nachklingen.

Bis auf einen Fall stehen Text und Musik nebeneinander und nicht übereinander. Das ist mir wichtig, denn dadurch kann man dem Text folgen und hat während der Musik Zeit, über das gesprochene Wort nachzudenken. Beides hat seinen Platz. Die Zuhörerinnen und Zuhörer haben dadurch Gelegenheit, eigenen Assoziationsketten zu folgen, die durch die Worte ausgelöst werden. Die Musik kann dem gesprochenen Wort wiederum im Nachhinein eine Form geben und erhält dadurch eine zusätzliche Bedeutung.“

Und so funktioniert es tatsächlich, wer die CD Brot und Salz hört wird diese Erfahrung machen. Musik und Worte bilden eine Einheit. Die Texte sind musikalisch und die Musik ist poetisch. Das liegt natürlich auch an der Musik des Trios, die sämtlich von Conni Trieder geschrieben ist. Soweit sie denn geschrieben ist. Sowohl Connie auf ihrer Flöte, als auch Lukas Keller am Bass und Jacob Kammerer am Schlagzeug bekommen Raum zum Improvisieren. Die Musikstücke haben alle einen lyrischen Grundton. Sie nehmen die Zuhörer*innen mit auf eine poetische Reise mit vielfältigen Bildern und Landschaften. Die Stücke sind alle, bei aller Unterschiedlichkeit, dazu angetan, eher ruhige Bilder zu evozieren. Es ist keine Musik der reißenden Flüsse und schon gar nicht von brodelnden Großstädten. Vielleicht entfalten sich weite Ebenen, Hügellandschaften, Weiden mit einzelnen Bauernhäusern, Seen oder ein Flussdelta. Vielleicht sind es auch Alltagsgeschichten oder persönliche Befindlichkeiten, melancholische oder freudige, die auftauchen. . „Ich finde es schön, dem Hörer nicht nur etwas vorzugeben, sondern bestimmte Situationen anzubieten, in denen er sich dann selbst ausbreiten kann. Auf diese Weise können Menschen darin Anklang finden und viel mehr sehen.“

So regen die Musik, wie auch die Gedichte zum Nachdenken und zum Nachspüren an. Die Musik wirkt in die Texte und die Texte wirken in der Musik nach. Die Musik des Conni Trieder Trios schafft Gedichte ohne Worte und die Gedichte sind Musik mit Worten. Text und Musik bilden eine stimmige Choreographie, obwohl sie nicht in einer bestimmten Reihenfolge geschrieben wurden, sondern nachträglich erst in dieses stimmige Zusammenspiel gebracht wurden, wie Conni Trieder erklärt.

Die Stücke von Conni Trieder sind kammermusikalische Kleinode. Ihre lyrische Flöte kommt im Trio mit Bass und Schlagzeug wunderbar zum Tragen. Lukas Keller und Jacob Kammerer spielen ungemein sensibel, ja fast schon zärtlich, ohne dabei süßlich oder kitschig zu sein. Sie spielen voller Lebendigkeit, aber mit fein gewählter Zurückhaltung, wenn sie die Flöte begleiten, ebenso wie in ihren Soli. Jeder Ton der einzelnen Instrumente kann sich entfalten und die Zuhörenden erreichen.

Unbedingt erwähnt werden muss auch Mareike Hein, die die Texte kongenial spricht. Mit natürlicher Klarheit, ohne Pathos, Einfühlsam und mit Gespür für Rhythmus und Melodie. Die Sprecherin steht dem Trio in keiner Weise nach.

Mit Brot und Salz schlägt das Conni Trieder Trio ein neues Kapitel zum Thema Musik und Worte auf. Dabei sind die kleinen eingestreuten Texte so fein wie unaufdringlich, dass auch Hörer*innen ohne Interesse an Lyrik diese CD mögen werden.

Conni Trieder Trio - Brot und Salz

nWog Rec 034 / 0664965389145 /

Vertrieb: Edel:Kultur

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