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ARS LONGA VITA BREVIS

3 Kurzrezensionen

Bochum, 21.05.2021
TEXT: Heinz Schlinkert | 

ARS LONGA VITA BREVIS

Dieses Motto bedeutet für uns NRWJAZZ-Redakteure: wir haben viele interessante Jazz-Alben, aber leider zuwenig Zeit, um uns mit allen intensiv zu beschäftigen.
Darum gibt es nun manchmal mehrere Kurzrezensionen auf einer Seite. Heute sind es:

Fabia Mantwill leitet ihre Bigband, singt und spielt auch noch Saxofon. In ihrer Band ist Vielfalt groß geschrieben, da sie amerikanisch geprägten Jazz, europäische Klassik, afrikanische und lateinamerikanische Sounds und Rhythmen zusammenbringt. Auch die Instrumentierung ist sehr vielfältig und geht über die reguläre Bigband-Ausstattung hinaus: 9 Violinen/Bratschen, 2 Celli, 1 Kontrabass, 1 Marimba, 2 Tuben, 2 Bassklarinetten und der ‚Tanzanian Kids Choir‘. Dazu kommen einige Gäste, z. B. Nils Landgren. Im Booklet kann man lesen, wie Stücke entstanden sind und was sie beinhalten. Die Titel sind deutsch, englisch, französisch, afrikanisch; auch lyrische Texte. Die Stücke klingen sehr unterschiedlich.

Eine sehr interessante abwechslungsreiche CD, mit der man sich in Ruhe auseinandersetzen sollte. Heute ist sie erschienen.

  • Bob Mintzer, Big Band Cologne, Soundscapes

Hier quasi das Gegenstück – eine ganz und gar klassische BigBand. Die WDR BigBand kennt jeder. Diesmal wird aber kein Gastmusiker gefeatured, es ist der chief conductor himself: Bob Mintzer. Er hat alle Stücke komponiert und sie auf einzelne Musiker zugeschnitten, ähnlich wie Duke Ellington es tat. Bob Mintzer sagt, dass es kaum eine andere Band gibt, die schon so lange in einer konstanten Besetzung zusammenspielt. „This is possibly the closest thing to what the road bands of the 40’s experienced.” (Booklet)

Soli sind hautsächlich von den Blasinstrumenten zu hören: Bob Mintzer und Paul Heller (ts), Karolina Strassmayer und Johan Hörlen (as), Andy Haderer und Ruud Breuls (tp), Andy Hunter (tb), mehrmals aber Billy Test (p). Mintzer ist auch zweimal mit dem EWI (electronic wind instrument) dabei. Die anderen Instrumente bleiben am Rande am Rande.

Sicher, diese Musik hat Weltklasse. Sie klingt sehr gut, ist sehr gut, aber es ist vielleicht auch ein bisschen zu gut, selbst die Soli klingen durchkomponiert. Überraschungen gibt’s da kaum, dazu müsste man schon bei Fabia Mantwillnachhören.

  • Fried Dähn, Now & Then

Dies ist ein ganz besonderes Album, denn Fried Dähn spielt elektrisches Cello und hat diese CD ganz alleine aufgenommen. Dähn ist seit 1991 Solocellist der Württembergischen Philharmonie Reutlingen.Er hat das elektrisches Cello Anfang der 90er Jahre erfunden und spielt damit in mehreren Formationen verschiedenster Musikstile und Genres. Seit 2004 ist er Professor für Musik und Sound an der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Hall.

Das sind ganz andere Klangwelten, die man sonst kaum zu hören bekommt. Manchmal klingt das Cello fast wie ein Moog-Synthesizer. Aber ehrlich, man muss schon einen guten Zugang zum Elektrocello haben, wenn man diese Musik über längere Zeit hören will.

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Fabia Mantwill Orchestra, EM.PERIENCE
JAZZ music / LC 28353
Katalognummer CD XJM21001 / 0195497918966
Veröffentlichung: 21.5.2021

Bob Mintzer, Big Band Cologne, Soundscapes
Label: Jazzline, 2019
Bestellnummer: 10441585
Erscheinungstermin: 7.5.2021

Fried Dähn, Now & Then, CD
Label: JazzSick, 2020
Bestellnummer: 10437479
Erscheinungstermin: 2.4.2021

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