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Andreas Schickentanz

Axiom

Köln, 12.05.2015
TEXT: Hans-Bernd Kittlaus | 

Eine komplette CD oder ein Konzert solo zu bestreiten erfordert Mut, viel Phantasie und gute Kondition. Das gilt besonders für ein Blasinstrument wie die Posaune. Andreas Schickentanz erfüllt diese Voraussetzungen. Der Kölner Posaunist improvisiert auf „Axiom“ über elf Eigenkompositionen. Da drängt sich gleich der Vergleich mit dem legendären deutschen Posaunisten Albert Mangelsdorff auf, dessen Solo-Auftritte von seinem mehrstimmigen Spiel geprägt waren. Doch Schickentanz beschreitet andere Wege. Er nutzt Aufnahmetechnik, um mit sich selbst in Dialog zu treten, zum Beispiel sehr gelungen in „Pausenbrot“. Das gibt ihm mehr Möglichkeiten zur Melodieführung und abwechslungsreichen Gestaltung. Außerdem verwendet er elektronische Effekte wie in „Häutungen“ oder „Nachtblind“, um Bilder und Stimmungen zu erzeugen, exzessiv genutzt in „Kurzwellen“. Sein natürlicher Posaunenklang, warm und wohlgeformt und technisch ausgefeilt, kommt besonders schön im ironisch betitelten „Zugzwang I und II“ zur Wirkung. Die CD belohnt konzentrierte Zuhörer mit Ausflügen in spannende Klangwelten und Experimente – nicht als Hintergrundmusik geeignet.

JazzHausMusik JHM 230

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