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André Nendza

5 / 5 / 9 Geballte Kompositions-Power

Düsseldorf, 27.05.2024
TEXT: Heinz Schlinkert | 

Mit seinem neuen, aus drei unterschiedlichen Besetzungen bestehenden Album "5/5/9" erreicht der Kölner Jazzmusiker und Komponist André Nendza einen künstlerischen Höhepunkt. Auf drei CDs läuft hier der akademisch geprägte Jazz der Region zur Höchstform auf und eröffnet Nendza zugleich neue kompositorische Perspektiven für große Ensembles und Bigbands.

Entstanden ist das Projekt in der Zeit der Pandemie. Ausgangspunkt war die Great-American-Songbook-Sammlung eines Albums von Nils Wogram. André hat zunächst diese Standards “erspielt“, ganz allein am Bass oder Klavier. Doch dabei konnte es nicht bleiben.
„Im Verlauf des kreativen Prozesses ist es oftmals so, dass sich die Dinge in der Art verselbständigen, dass man ab einem gewissen Zeitpunkt gar nicht mehr den Ausgangspunkt im Blick hat. Die Kompositionen bekommen ihre komplett eigene Identität, losgelöst vom ursprünglichen Impuls.“ erklärt André.
Das lässt sich gut am Beispiel von ‚Dreams‘ von der 1. CD ‚canvas‘ studieren, das auf dem Standard ‚Darn that Dream‘ beruht:   

3 Alben - 3 LineUps - 5+5=9

André stellt auf seiner Homepage alle beteligten MusikerInnen vor und - das findet man selten - erklärt die Entstehung des Albums, auch in Bezug auf die einzelnen Stücke und deren jeweils zugrundeliegenden Standard. Die erste CD ‚Canvas‘ bezeichnet Andre als das „im klassischen Sinne ‚swingenste’“ seiner Projekte. Die fünf Stücke hat er direkt für die MusikerInnen komponiert, mit denen er sein vorhergehendes Album ‚On Canvas‘ aufgenommen hatte. LineUp: Angelika Niescier (as), Matthias Bergman (flh), Martin Sasse (p), André Nendza (b) Niklas Walter (dr) Die Kompositionen für das Quintett ‚Plains‘ (2. CD) waren fertig, bevor das LineUp klar war. Klar war nur, dass beide Quintette im dritten Schritt zum Nonett vereint werden sollten. Deshalb mussten auch die Instrumente gezielt ausgewählt werden. LineUp: Christine Corvisier (ts, ss), Maik Krahl (tp, flh), Mike Walker (g), André Nendza (b), Christoph Hillmann (dr, perc). Hillmann war schon beim ‚Tria Lingvo’ dabei. Im ‚Nonett’ spielen nun alle vorherigen MusikerInnen zusammen. Da nur Andre in beiden Quintetten dabei war, entsteht so ein Nonett.

Nendzas Kompositionen sind ausgeklügelt, hier ist wirklich ein Meister seines Fachs am Werk. Die Stücke repräsentieren zusammen mit den in NRW gut bekannten MusikerInnen in gewisser Weise den akademisch geprägten Jazz im Großraum Köln. Für Nendza hat sich daraus eine neue Perspektive ergeben, wenn er in Bezug auf das Nonett sagt:
„Das Schreiben für diese Besetzung hat mir eine neue Perspektive für die Zukunft gezeigt. Ich möchte mich dann doch an das Thema „Large Ensemble / Bigband“ heranwagen. Wie dieses Experiment ausgeht, ist noch völlig offen, aber das Feuer ist gelegt.“

André Nendza wurde 1968 in Hemer geboren. Seit dem Abschluss an der Jazzabteilung der Hochschule für Musik Köln kann er auf eine vielfältige Karriere mit vielen Kompositionen, Kooperationen und Veröffentlichungen zurückblicken. Oft hat er mit Angelika Niescier gespielt , die auch beim neuen Album dabei ist; mit dem Trompeter Paolo Fresu war er auf Tournee. Mit vielen berühmten Musikern wie z. B. Dave Liebman, Kenny Wheeler, Charlie Mariano und Philip Catherine hat er zusammengespielt. André ist auch pädagogisch tätig, er leitet das 'Vorstudium Jazz' an der offenen Jazzschule in Köln, wirkt maßgeblich im Team des Workshops “Jazzemble “ an der Akademie Remscheid mit. 2012 wurde er als „Bassist des Jahres, national“ mit dem ECHO Jazz für das Album ‚Rooms Restored’ ausgezeichnet. 2014 erhielt mit dem Tria Lingvo den Neuen Deutschen Jazzpreis, die Liste seiner Aktivitäten füllen inzwischen mehrere Seiten. 2021 erschien das Album ‚Canvas‘ beim  Düsseldorfer Label ‚Jazzsick Records’, das Nendza mit Philipp van Endert seit 2007 betreibt. Auch das neue Album haben die beiden zusammen produziert.


André Nendza  - 5/5/9
Label: Jazzsick Records
Katalog-Nr: 5173 JS/CD 5173JS/LP’
12. April 2024


Übersicht  https://www.jazzsick.com/blog/releases/5-5-9/
Homepage Nendza https://www.andre-nendza.de

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