Zigeunermusik, Tango und Jazz
"Uwaga!" im Hansa.Theater Dortmund
TEXT: Christoph Giese | FOTO: Christoph Giese
Beim "creole NRW"-Wettbewerb in Dortmund im Oktober letzten Jahres waren sie unter den drei Siegerbands und sind nun beim "creole"-Finale in Berlin im Mai dabei. Doch zuvor gilt es, die neue CD vorzustellen. Das offizielle CD-Releasekonzert findet am 17. Februar im Dortmunder Jazzclub "domicil" statt. Aber am Sonntag schon zeigten "Uwaga!" im bestens besuchten Hansa Theater in Dortmund-Hörde, was für eine herrlich wilde Viererbande sie sind.
"Gipsy-Funkpunk" heißt das erste Stück des neuen, zweiten Tonträgers der beiden Geiger Christoph König und Maurice Maurer, Akkordeonist Miroslaw Tybora und Bassist Markus Conrads. Und so klingt dieses Stück auch. Das Quartett hat beim Musizieren ganz oft den Schalk im Nacken. Da wird sich mal eben bei Tschaikowskis "Nussknacker" bedient und die Vorlage genüsslich für eine eigene, freche und temperamentvolle Interpretation verwendet.
Natürlich kann es der Vierer, der auf einer Konzertbühne ein echtes Live-Erlebnis ist, auch ein wenig getragener. Wunderschön, wie "Uwaga!" Astor Piazzollas "Milonga Del Angel" spielen - mit ebenso viel Seele wie einst der Vater der Tango Nuevo selbst.
Der köstliche, höchst unterhaltsame, aber musikalisch auch anspruchsvolle Mix aus Klassik, Zigeunermusik, Tango und Jazz von "Uwaga!" zündet im Hansa-Theater.
Die Spielfreude ist überbordend, musikalisch überraschende Interaktionen lauern an jeder Ecke, Langeweile kommt bei diesem Quartett nicht auf. Wer ein traditionelles Stück, das "Zwei Gitarren" heißt, mal eben auf zwei Geigen ummünzt, wer sich ohne Absicherung in halsbrecherische Improvisationen stürzt und darin nie die Orientierung verliert, dem hört man einfach gerne zu.