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Zauberhafter „Cirque“ in der Philharmonie

Mnozil Brass begeistert in Köln

Köln, 15.06.2017
TEXT: Vera Marzinski | FOTO: Daniela Matejschek und Carsten Bunnemann (oben-quer)

Musikalisch, poetisch und sehr humorvoll ist der „Cirque“, den Mnozil Brass in der Philharmonie Köln auf die Bühne brachte.

Brillante Pantomime – nicht nur beim Auflegen einer Schallplatte, die mit Joseph Haydns „Allegro aus der Sinfonie Nr. 88“ beginnt. Natürlich dann herausragend gespielt von diesem besonderen Brass-Ensemble. Aber die typische klassische Blasmusik geht bei ihnen immer wieder eine neue Liaison ein, ob mit Schlager, Jazz und Popmusik, Oper und Operette – eben crossover. Und so mischen sich in diese Schallplatten-Szene ein „Prima Colonia“ und andere Stücke ein. Kleine Zaubereien und Clownerien zwischen Stings „Saint Agnes“ oder einem Auszug aus der Fledermaus-Ouvertüre von Johann Strauß. Wer Mnozil Brass kennt, weiß, wie gut die sieben Musiker ihre Instrumente beherrschen – und wie viel Spaß sie auf die Bühne bringen. Dass der Mensch gelegentlich zu Frohsinn neigt und der schon mal aus ihm herausplatzen muss wissen die Musiker nicht nur – sie zelebrieren es in ihren Auftritten. Und stecken das Publikum grundsätzlich damit an. Humor ist bei ihnen der Ausdruck von Lebensfreude. Im Mittelpunkt steht aber bei Mnozil Brass die Musik, die absolut erstklassig ist. Dabei kann einer alleine gleich vier Blasinstrumente bedienen – so Leonard Paul, der dazu seine gelben Socken sehr theatralisch auszieht und zwei Posaunen und zwei Trompeten mit Füßen (hier bediente er den Posaunenzug) und Händen bespielt.

Die sieben sind Individualisten und verschmelzen doch im perfekten Gesamtklang zu einem aberwitzig erfrischenden Ensemble. Da wird Tubaspieler Wilfried Brandstötter plötzlich zum wilden Tier und erliegt schließlich der zum Gewehr umfunktionierten Posaune von Zoltan Kiss – der ursprünglich aus Budapest stammt und einzige Nicht-Österreicher von Mnozil Brass. Mit Zylinder und im Frack zaubert und verzaubert Roman Rindberger. Thomas Gansch, der die Zirkusfäden in der Hand hält, stellt ihn zum guten Schluss als schönsten Mann im Saal vor. Schön ist auch ihr a-capella von „Mr. Sandmann“. Das Stück wird zur flotten Rap-Nummer und geht in Metallicas „Enter Sandman“ über. Zu ihren sorgfältig ausgewählten Stücken gehört auch „Ich bin der Welt abhanden gekommen“ von Gustav Mahler. Das spielen sie auf dem Bühnenrand sitzend und die erste Reihe etwas bedrängend – wie alles wunderbar aufeinander abgestimmt und besonders melancholisch. Ganz anders und sehr mitreißend die Musik aus „Citizen Kane“ von Bernhard Herrmann. Der absolute Wahnsinn ist ihre Zugabe: „Bohemian Rhapsody“. Da werden sie zur Boygroup, denn singen können sie auch noch. Sie übersteigen Grenzen und ziehen dann auch mal zu einer mexikanischen Musik-Sequenz eine Stoffmauer hoch. Oder wechseln von Strawinskys „Tanz des Königs Kashei“ zum „YMCA“ der Village People.

Das österreichische Septett für "angewandte Blasmusik" existiert seit fast einem Vierteljahrhundert. Alle haben klassische Musik studiert und in ihrer Freizeit in einem Wirtshaus zur Volksmusik getroffen. Was als Session im Gasthaus Josef Mnozil in Wien begann hat sich so nachhaltig im Konzertbetrieb etabliert, dass sie mittlerweile über 120 Konzerte pro Jahr weltweit geben. Beim aktuellen Programm haben sie mit Philippe Arlaud zusammengearbeitet, der französische Regisseur, Bühnenbildner und Lichtdesigner, ist sowohl in Oper, Musical und Shows tätig. Und das aktuelle Programm ist wieder mal voll hinreißender Musik und viel Klamauk der Blech-Comedians, die famos und schräg zugleich sind. Das Kölner Publikum dankte Mnozil Brass mit stehenden Ovationen.


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