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Ystad Sweden Jazz Festival

Next Jazz Generation macht sich für junge Bands aus der Region stark

Ystad, 26.08.2023
TEXT: Uwe Bräutigam | FOTO: Uwe Bräutigam, Anna Rylander

Auf dem Ystad Sweden Jazz Festival gibt es nicht nur die großen Namen, wie Jan Gabarek, Marilyn Mazur, Marcin Wasilewski oder Vincent Peirani. Auch die jungen noch unbekannten Musiker*innen, die noch ganz am Anfang ihres musikalischen Weges sind, treten dort auf. Die Reihe Next Jazz Generation auf dem Festival präsentiert junge aufstrebende Bands aus der Region Skane in Südschweden. Es werden jeweils sechs Bands vorgestellt, die sich auf dem Weg in die Professionalität befinden.

Die Reihe wird in Zusammenarbeit mit der regionalen Musikinstitution Musik i Syd organisiert. Aus den Musik Folkhögskolan der Region werden junge Talente ausgewählt, die im Rahmen des Festivals spielen dürfen und auch eine angemessene Gage bekommen.

Diese Musik Folkhögskolan sind Internate, in denen die angehenden Musiker*innen ein oder zwei Jahre wohnen und eine musikalische Ausbildung genießen, die sie bestens auf die Musikhochschulen vorbereitet. Nach dem Abschluss des Gymnasiums können sich die Schüler*innen für ein Stipendium für die Musik Folkhögskolan bewerben. In diesen Schulen erhalten sie nicht nur Instrumental- oder Gesangsunterricht, lernen Musiktheorie und alles, was zu Konzertauftritten gehört, sondern lernen andere Musiker*innen kennen und bilden Freundschaften, Bands und Netzwerke. Nicht selten entstehen feste Beziehungen, die später zu Familiengründungen führen.

Die Konzerte der Reihe Next Jazz Generation finden bei freiem Eintritt im malerischen Garten des historischen Cafés Hoss Morten in Ystad statt. Ich hatte die Gelegenheit, vier dieser Konzerte zu besuchen und mit den jungen Musiker*innen zu sprechen.

OHOJ

Die erste Band, die in der Reihe Next Jazz Generation spielte, war das Saxophon Trio OHOJ. Der Bandname ist ein Akronym aus den Vornamen der drei Musiker. Olle Lannér Risenfors am Bass, Hampus Petersson am Schlagzeug und (schwed=och) Jon Mellerby am Tenorsaxophon. Die Band hat sich bereits vor fünf Jahren gegründet und die Mitglieder haben sich auf der Folkhögskolan Skurup kennengelernt. Der Saxophonist Sonny Rollins ist für die Band ein wichtiger Bezugspunkt. Auf dem Festival spielen sie sowohl Klassiker aus dem Great American Songbook von Irving Berlin bis Sonny Rollins, als auch eigene Kompositionen, die alle drei Bandmitglieder beisteuern. Die gute Phrasierung des Saxophonisten ist ebenso prägnant, wie das herausragende Spiel des Bassisten und die souveräne Schlagzeugarbeit. Schlagzeuger Hampus Petersson hat schon im letzen Jahr mit dem Karin Pilhage Trio auf dem Festival gespielt. Die Band hat Anfang des Jahres ihr Debütalbum OHOJ Says Hello veröffentlicht, auf dem sie nur Eigenkompositionen spielen. OHOJ, das ist Modern Jazz mit eigener Ausdrucksweise und Bezug zur Tradition.

No Signal

Das Septett No Signal um die Sängerin Sofia Borgström besteht erst seit einem halben Jahr.

Die Musiker*innen kommen aus Malmö, Lund, Göteborg und Stockholm. Die Musik der Band kann als moderne Vocal-Jazzfusion bezeichnet werden, in der Einflüsse aus Folk und Pop sich mit Jazz treffen. Alle Musiker*innen haben einen Jazz Hintergrund. Groovige Musik mit Gesang von Sofia Borgström. Altsaxophon (Sofia Ahnfeld), Trompete (David Liljegren), Piano (Malte Boqvist) und Gitarre (Alex Västberg) steuern spannende Soli bei und die Rhythmusgruppe mit E-Bass (Magnus Adestedt) und Drums (Tobi Harrison) treibt die Songs nach vorn. Die vielen Instrumente bringen eine große Fülle an Klangfarben in den Sound der Band. Eine ganz junge Band in der Findungsphase.

Malik

Die Band Malik um die Altsaxophonistin Sofia Ahnfeld hat gerade ihr erstes Albums auf Spotify und allen digitalen Plattformen veröffentlicht. Sofia, die die Musik der Band schreibt, spielt auch bei No Signal mit, ebenso wie der E-Bassist Magnus Aldestedt.

Sofia begann mit 11 Jahren mit dem Saxophonspielen und ist nun 23 Jahre alt. Die Band hat sich nach einem Sturm benannt. Neben Sofia am Altsaxophon und Magnus am Bass, sind Melker Edenroth an der E-Gitarre und Helmer Larsson am Schlagzeug. Die Musik von Malik ist Groove basierter modern Jazz mit elektronischen Klängen. Prägend ist das Zusammenspiel von Saxophon und Gitarre. Oft bilden Gitarre, Bass und Drums auch einen Klangteppich, auf dem sich dann die Saxophonlinien ausbreiten.

Ein Stück mit dem Titel "Starkström" ist vom Sommer am Meer in Portugal inspiriert. Zu Portugal hat Sofia ein besonderes Verhältnis, da ihre Mutter von dort stammt. Das Stück ist ein stimmungsvolles Duo von Gitarre und Saxophon. Es evoziert Bilder von warmen Sommerabenden am Meeresstrand in Portugal. Das letzte Stück des Konzerts trägt den Titel Början, was auf Schwedisch Anfang bedeutet. Aber Sofia meint, dass jedem Ende auch ein Anfang innewohnt.

Miranda Pérez Kvartett

Die 20-jährige Sängerin Miranda Peréz, stammt aus einer musikalischen chilenisch-schwedischen Familie und kommt aus Stockholm. Miranda hat mit 16 Jahren ein Jazz Centrum besucht und dort ihre ersten musikalischen Schritte gemacht. Nach dem Gymnasium ist sie an eine Musik Folkethögskolan gegangen, dort hat sie ihre Mitmusiker*innen kennengelernt und ihre Band, mit David Weissglas am Piano, Anton Tancredi am Bass und Tuva Järvheden Bergenheim am Schlagzeug, gegründet. Auf dem Konzert spielt die Band vor allem Songs aus dem Blue Note Repertoire der 60er und 70er, wie den Song "Never Say Yes" von Nat Adderley, aber auch einzelne Kompositionen von Bandmitgliedern. Miranda hat einen großen Stimmumfang und bewegt sich mühelos von Tiefen zu Höhen. Ihre Stärken werden ganz besonders in einem Duo mit dem Kontrabass deutlich, in dem sie auch sehr schöne Skat Passagen singt. Miranda singt in Englisch und Spanisch.

In der Reihe Next Jazz Generation spielte noch das Axel Almqvist Trio und Elvira Lundstedt Duke Ellington Sound of Love. Diese Konzerte konnte ich leider nicht besuchen. Alle Konzerte, die ich gehört habe, zeigten Musiker*innen, mit viel Talent und Spielfreude. Wir werden sicher in Zukunft von diesen Musiker*innen noch mehr hören. In meiner Sendung Jazz and beyond auf Radio 674fm am Sonntag, den 27.8., um 11 Uhr, stellen sich die Bands OHOJ und Malik kurz vor und ich werde Musik von ihnen spielen.

www.674.fm

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