Welch eine Ausstrahlung
Lizz Wright in Dortmund
TEXT: Christoph Giese | FOTO: Christoph Giese
Volles Haus im domicil. Vor dem Eingang blockierten die Gäste die Straße. Alle wollten Lizz Wright live erleben. Nach dem heiß ersehnten Einlass war der Konzertsaal in der Dortmunder Innenstadt binnen Minuten zum Bersten gefüllt.
Zunächst betraten die Instrumentalisten die Bühne und brachten mit gefühlvollen Jazz-Rock-Rhythmen die Zuhörer in Stimmung. Mit dabei: Kenny Banks keys, Marvin Sewell git., Nicholas D'Amato bass, Brannen Temple drums.
Welch eine Ausstrahlung. Als Lizz die Bühne betrat eroberte sie in sekundenschnelle das Publikum. Erstaunlich, was aus einer Stimme werden kann, denn vor vielen Jahren war diese Sängerin, damals noch als No-Name, schon einmal in Dortmund.
Diese Lizz Wright ist live ein echtes Erlebnis. Sie lässt sich in beeindruckender Weise von der Musik tragen und baut darauf regelrecht ihren Gesang auf. Welch eine Symbiose, welch ein Einfühlungsvermögen, aber auch welch phantastische Musiker. Eine Auswahl ihrer schönsten und bekanntesten Stücke beseelte die Zuhörer und schlug sie in ihren Bann. Alle Erwartungen wurden erfüllt.
Nach der Hälfte des Konzertes, kam dann eine Lizz Wright zum Vorschein, die wohl nur wenige erwartet haben. Mit Blues und Gospel huldigte sie Mahalia Jackson und schuf eine Atmosphäre wie in einem Kirchenraum. Die Tiefe ihrer Songs konnte war zu fühlen und man sah einige die sich an den Händen hielten. Ihre Magie war nun spürbar. Welch eine Ausstrahlung, welch ein Selbstbewußtsein.
Ihr Bühnenabgang, war wie ihr Kommen. Während die Musiker noch spielten verließ sie die Bühne, wohl um der unendlichen Forderung nach einer Zugabe zu entgehen. Dieses Konzert wird nicht nur als ein wunderbares Konzert in Erinnerung bleiben, sondern wird bei vielen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Berührend, welche Emotionen von wirklich guter Musik ausgehen kann.