Weiträumig und behutsam
Mathias Eick 4tet in der Zeche Carl
TEXT: Christoph Giese | FOTO: Christoph Giese
Die Norwegen-Wochen in der Zeche Carl gehen munter weiter. Mit dem Quartett des Trompeters Mathias Eick stellte sich einmal mehr eine individuelle und großartige Stimme des norwegischen Jazz in Altenessen vor.
Weich ist sein Trompetenspiel, oft ein wenig mit Hall gespielt. Fast behutsam bläst Mathias Eick in sein Instrument. Weiträumig sind seine Songs und deren Melodien, die garantiert auch Nicht-Jazz-Hörern gefallen. Weil sie sich an Popmusik anlehnen und weil sie so gut nachvollziehbar sind.
Doch dann schwillen die Stücke plötzlich an, verlieren ihre Lieblichkeit. Das Schlagzeug hämmert, der E-Bass pumpt, von den Keyboards gibt es wilde Sounds und die Musik des Mathias Eick wird rau, rockig, laut.
„The Door“ heißt das äußerst gelungene Debütalbum des 30-jährigen Norwegers mit deutschem Vater auf dem süddeutschen Kultlabel ECM. In der Zeche Carl öffneten sich am Freitagabend viele musikalische Türen. Und sowohl mit ihren sanften, verträumten Momenten als auch mit ihren erregenden Improvisationen spielten sich die vier Norweger vom ersten Stück an in die Herzen der Zuhörer.