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Von Latin Jazz bis südafrikanischen Rhythmen

Hilderner Jazztage Groovin`High

Hilden, 24.06.2019
TEXT: Uwe Bräutigam | FOTO: Uwe Bräutigam

Ein Höhepunkt der Hildener Jazztage ist die traditionelle Internationale Jazznacht in der Stadthalle. Der cubanische Pianist Ramón Valle ist mit seinem Trio als Stargast im Programm. “The Time Is Now“ heißt sein Programm, nach seiner aktuellen CD. Ramón Valle hat sich von seinen Kindern inspirieren lassen, die Musik von Beyoncé, Rihanna oder auch Michael Jackson hören. So hat er Elemente des aktuellen Rhyth´m Blues in seine Kompositionen einfließen lassen. Aber Valle ist ein klassisch ausgebildeter Pianist und seine klassischen Wurzeln sind in seinem perkussiven Jazzstil unverkennbar. Er führt unterschiedliche musikalische Einflüsse zusammen und formt sie zu seiner eigenen Musik.

Immer wieder arbeitet er mit ostinaten Figuren, die dem Schlagzeuger Raum für seine rhythmischen Ideen geben.

Mit seinem großartigen Bassisten Omar Roddriguez Calvo und dem Schlagzeuger Jamie Peet verzaubert das Ramón Valle Trio das Hildener Publikum in der Stadthalle.

Ein weiterer Jazz Star ist der Schlagzeuger Wolfgang Haffner mit seiner Band. Haffner der auch einen Wohnsitz in Ibiza hat, präsentiert sein Programm Kind Of Spain. Ein “bunter Melodienreigen“ wie er es ironisch nennt, von Chick Coreas Spain bis zum Concierto des Aranjuez, das in der Version von Miles Davis weltberühmt wurde.Aber auch Jazz Klassiker wie Django werden gespielt. Am Vibraphon ist Christopher Dell, den man eher als Avantgarde Jazzer kennt und er spielt teilweise in rasender Geschwindigkeit, ein wahrer Derwisch auf der Bühne. Dagegen steht Claus Fischer unbewegt, wie ein Fels in der Brandung, wenn er seinen E-Bass singen lässt, wie etwa im Concierto de Aranjuez. An Klavier und Keyboard spielt der junge Simon Oslender und über allem thront Wolfgang Haffner mit seinem Drumset wie auf einer Kommandobrücke.

Die Musiker begeistern das Hildener Publikum und werden mit Standing Ovations gefeiert.

Wer die Konzerte verpasst hat, kann sie im Radio nachhören, WDR 3 hat die Jazznacht mitgeschnitten.

Neben der Jazznacht gab es viele weitere großartige Konzerte, auch von Musikern aus der Region.

Ein besonderes Erlebnis ist der Abend bei QQTec. Seit 16 jahren ist sind die Jazztage bei der Firma QQTec zu Gast und die Musiker*innen spielen dort in einer Museumshalle zwischen historischen Radio- und Fernsehgeräten. Dieses Jahr spielt das Trio des Ausnahmegitarristen Frank Wingold dort. Am fünfsaitigem Bass ist Robert Landfermann und am Schlagzeug Jonas Burgwinkel . Die beiden Musiker haben im letzten Jahr mit dem Pablo Held Trio die Jazztage eröffnet.

Der Titel Entangled Music soll ausdrücken, das die Instrumente miteinander verwoben sind, das sie ihre Rollen im Trio tauschen und ständig interagieren. Frank Wingold hat sich von der Quantenphysik inspireieren lassen, wo es das Phänomen der verschränkten Teilchen gibt, die obwohl weit voneinander entfernt, auf noch geheimnisvolle Weise miteinander reagieren und ein gleiches Verhalten zeigen. Ein herausragendes Konzert ohne große Gesten, aber auf höchstem Niveau.

Das zweite Konzert des Abends spielt KLARO Karolina Strassmeyer & Drori Mondlak. Die Altsaxophonistin aus der WDR Bigband spielt mit ihrem Mann Drori Mondlak am Schlagzeug ein sehr intimes Konzert. Sie lässt die Lautstärke und den Hall herunterregeln – „Ich will leiser und feiner spielen.“ John Goldsby am Bass, ein Kollege aus der WDR Big Band, unterstütz diese Stimmung durch sein warmes einfühlsames Bassspiel und Rainer Böhm „zaubert am Klavier“, wie Karolina sagt. Seine Soli sind atemberaubend. Die beiden QQTec Konzerte sind ein besonderes Highligt.

Über die beiden ersten Tage des Festivals haben wir bereits berichtet (siehe unten). Aber beim Gesamtüberblick muss das Eröffungskonzert des Nau Trio unbedingt noch einmal hervorgehoben werden. Drei junge frische Musiker machen Jazz mit Latin und afrikanischen Wurzeln. Sicher eins der besten Konzerte der Hildener Jazztage.

Natürlich gibt es noch viel viel mehr zu erwähnen, wie das anrührende Konzert des Vokalorchester NRW in der Reformationskirche, das Blue Note Special, Axel Fischbacher meets Ryan Carniaux oder die Band Masaa in der Gottschalksmühle, die Jazz mit arabischen Gesang verbindet. Nicht zu vergessen das Abschlusskonzert im Park der Capioklinik. Dort spielten bei sengender Sonne das Trio der polnischen Pianistin und Sängerin Natalia Kiés, die Band RED feat. Trompeter Ellister von der Molen und die südafrikanische Rhythmusmaschine, Seba Kaapstad, bei der Jazz und Hip Hop aufeinandertreffen.

Peter Baumgärtne hat es auch mit den 24. Hildener Jazztagen wieder geschafft, dem Publikum Jazz in unterschiedlichen Spielarten, internationale Stars, junge aufstrebende Musiker*innen und die regionale Jazzszene zu präsentieren.

Berichte über die beiden ersten Tage der Hildener Jazztage:

https://nrwjazz.net/jazzreports/2019/Nau_Trio_eroeffnet_Hildener_Jazztage/

https://nrwjazz.net/jazzreports/2019/Hildener_Jazztage_KlangArt/

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