Von Flughäfen und Regenschauern
Maria Baptist Trio im „domicil“
TEXT: Christoph Giese | FOTO: Christoph Giese
Vielleicht stellt sie die beiden anderen Musker ihres Trio ein wenig zu oft vor im Laufe der gut zwei Stunden Konzertdauer. Ansonsten aber präsentiert sich Maria Baptist im Jazzclub „domicil“ als sympathische Person, der man ganz gerne zuhört.
Eigentlich möchte man normalerweise gar nicht immer die Geschichten hören, die angeblich immer hinter einem Song stecken. Schon gar nicht bei instrumentalem Jazz, wie ihn das Maria Baptist Trio spielt. Denn zu oft fragt man sich nachher: was hat das zuvor Erzählte mit dem gerade Gehörten zu tun?
Bei Maria Baptist ist das anders. Die Berlinerin stellt im „domicil“ in erster Linie ihr aktuelles Trioalbum „Gate 29“ vor. Und die Story hinter dem Titelsong, die kann man hören! Das hektische Hin- und Herlaufen der Pianistin am Pariser Flughafen nach einem Gig in der französischen Hauptstadt auf der Suche nach eben jenem Abfluggate 29 spiegelt sich in der treibenden Musik prima wider.
Eine starke Melodie charakterisiert die gehaltvollen Kompositionen von Maria Baptist. Ob in ihren Balladen, leichtfüßig swingenden Stücken oder einer wunderbar an Intensität zunehmenden Nummer wie „Midnight Rain“, die einen nächtlichen Spaziergang zum Hotel nach einem Konzert bei immer stärker werdendem Regen bildlich nachzeichnet.
Bassist Ralph Grässler und Schlagzeuger Tom Dayan sind in Dortmund übrigens kongeniale Partner im Umsetzen eines modernen, eigenständigen Jazz, der richtig gut zwischen Gefühl und Verspieltheit, Energie und Tempo, Groove und Swing pendelt.
Weiterer Termin: 30.09.: Düsseldorf, Steinway Haus (solo)