Unspektakulär und farblos
Rebekka Bakken auf Zollverein
TEXT: Bernd Zimmermann | FOTO: Bernd Zimmermann
Am Freitag den 11.11.11 startete Rebekka Bakken mit ihren vier Mitstreitern ihre Tour 2011 durch Deutschland und Österreich im Weltkulturerbe Zeche Zollverein in Essen und präsentierte ihre neue CD "September".
Sie arbeitete schon mit Jazzgrößen wie Wolfgang Muthspiel, Christoph Lauer oder Julia Hülsmann und produzierte mit ihnen wunderbare Jazzalben. Auch ihre ersten SoloCDs waren herausragend, sodass trotz der äußerst seichten und unkonventionellen Stücke der neuen CD "September", die nicht unbedingt Jazz auf Zollverein erwarten ließen, dennoch neugierig auf das Tourprogramm dieser einst im Jazz herausragenden Sängerin machten.
Doch was Rebekka Bakken mit ihren vier Mitstreitern am Freitagabend ablieferten, war trotz der gedämpften Erwartungen so unspektakulär und farblos, dass diejenigen Zuhörer, die die andere Rebekka Bakken kennen, fassungslos an diesem Konzert teilnahmen.
Immer wieder überfrachtete Rebekka Bakken ihre Stücke mit übermächtig viel Hall unterlegten Vocaleinlagen, die ihre stimmlichen Möglichkeiten nicht annähernd erkennen ließen. Unangenehm war auch ihre an das amerikanische Showbiz erinnernde Moderation. Dabei bargen ihre präsentierten Lieder keinerlei Überraschungen oder Höhepunkte.
Es bleibt nur zu hoffen, dass Rebekka McBakken irgendwann wieder zu ihren Wurzeln zurückkehrt und ihre aussergewöhnliche Stimme dem Jazz zurückgibt.