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Überraschung bei FineArtJazz

Sinfonia da Carneval eröffnete die Konzertsaison

Gelsenkirchen, 08.10.2024
FOTO: Werner Görtz

Das war ein hoffnungsvoller Spielzeitauftakt, der inspirierte und auch einen Vertrauensbeweis des Publikums an die Konzerte der FineArtJazz-Reihe darstellte. Wohlgemerkt: Bis zum letzten Moment war es ein Geheimnis geblieben, wer nun dieses Mal den Nordsternturm in musikalische Schwingungen versetzen würde.

Die Überraschung war dann nicht nur das österreichische Duo „Sinfonia da Carneval“, bestehend aus Anna Lang und Alois Eberl, die an Cello, Posaune, Akkordeon, Percussion, Elektronik und Stimmen agierten, sondern auch das „Wie“ – nämlich wie sich Anna Lang und Alois Eberl auf die Bedingungen dieser besonderen Spielstätte, die früher einmal ein Kohlenzechen-Förderturm war, einließen.

Es war schon großes Kino, wie Alois Eberl zu Beginn des Konzerts zunächst tief im Innern mit seiner Posaune den Turm mit seinen ganzen, überraschenden Raumklang-Möglichkeiten erkundete, wie er zunächst, scheinbar aus dem Nichts kommend, spielend aus dem Fahrstuhl in die Konzerthalle in der 11. Etage kam und die auf der Bühne sitzende Anna Lang unterstützte, die bereits mit rauen, anhaltend gestrichenen Tönen ihres Cellos die einstige Maschinenhalle rockte. Später griff Alois Eberl das unvergleichliche Lokalkolorit im Ruhrgebiet auch programmatisch auf, als er in seine Improvisation das altehrwürdige „Steigerlied“ einfließen ließ.

Sinfonia da Carneval machten auch weiterhin ihrem guten Ruf alle Ehre und lieferten eine plausible Begründung dafür, dass sie für ihre Musik auch gleich mal einen eigenen Gattungsbegriff erfinden mussten, eben „Instrumental Art Pop“. Denn hier verbinden sich Jazz und Pop und das Ganze verschmilzt auch gerne mal in elektronischen Sounduniversen. Zugleich ist Sinfonia da Carneval etwas sehr Physisches, wenn das volle Repertoire klassischer und sonstiger Spieltechniken ausgereizt wird. Auf jeden Fall bleibt es immer ein musikalisches Storytelling voller Improvisationslust und Spontanität.

Qualitäten wie diese verspricht auch das nächste Konzert der FineArtJazz-Reihe am 11. Oktober in der Scharoun-Aula Marl. Wenn das Kaiser-Quartett aufspielt, darf man ruhig einmal alle bisherigen Vorstellungen, die der ehrwürdigen Gattung des Streichquartetts anhaften, über den Haufen werfen. ALLE INFOS

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