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Trio Elf in Reutte

Eintauchen ins Elfland

Reutte, 01.07.2019
TEXT: Vera Marzinski | FOTO: Vera Marzinski

„Trio Elf“ haben ihre eigene Soundwelt aus kreativer Improvisationen und origineller Komposition – mit überraschenden Kombinationen, Assoziationen und Auseinandersetzungen spielten sie in der Außenferner Kleinkunstbühne „Die Kellerei“ am letzten Juniwochenende in Reutte vor Jazz-Publikum.

Sie holen jazzfremde Rhythmen und Grooves aus den unterschiedlichsten Musik-Genres dieser Welt und fügen sie mühelos in ihre eigene Soundwelt. Die hat eine besondere Dynamik durch Drummer Gerwin Eisenhauer und den lyrisch-expressiven Melodien von Pianist Walter Lang. Dazu die virtuosen Bassläufe von Nils Kugelmann. Damit entführten sie gleich zu Beginn des Konzertes ins „Elfland“. Zu fast jedem Stück gab es eine kleine Entstehungsgeschichte. So entstand „Arearea“ bei einer Tour mit einem Rapper aus London, der Töne mit seinem Computer bastelte. Diese klanglichen Ergüsse versuchten sie – in hervorragender und beeindruckender Weise – nachzuempfinden und kreierten eine Eigenkomposition. Bei „Tripolis“ sei der Titel eigentlich falsch, so Gerwin Eisenhauer. Denn Walter Lang hatte gedacht, es sei ein Trip-Hop-Beat und fand die Idee dies „Tripolis“ zu nennen genial. „Allerdings ist das Ganze ein Two-Step-Groove“, so der Drummer verschmitzt. Ein anderes Stück hat auch seine Bezeichnung behalten, die es ganz zu Anfang bekam: „746“ war nur ein Arbeitstitel für ein Stück, dass im Sieben-Viertel-Takt startet – und dann wurde es auch noch Namensgeber für eins ihrer Alben. Mittlerweile haben sie sieben Alben herausgebracht. Auf der jüngsten Einspielung „The Brazilian Album“ (07/2018) sind neben dem "Trio Elf" und Marco Lobo fünf der namhaftesten Sängerinnen Brasiliens: Maria Gadu, Mariene de Castro, Margareth Menezes, Jussara Silveira und Virginia Rodrigues zu hören. Die hatten sie in Reutte/A nicht dabei und auch nicht den grandiosen Perkussionisten Marco Lobo, aber mit „Amore de indio“ gaben sie eine kleine instrumentale Kostprobe aus dem Album.

„Trio Elf“, das ist facettenreicher, gefühlvoller, virtuoser und raffinierter Drum-Bass-Piano-Jazz. 2016 gewann das Trio den Bremer Jazzpreis und das renommierte, amerikanische Jazzmagazin „Downbeat“ widmete ihnen eine ganze Seite – u. a. mit dem Kommentar „Trio Elf continues its signature exploration of the best of what’s out there in the world of sound“. Eine besondere musikalische Leichtigkeit der Melodien gepaart mit den überraschenden dynamischen Brüchen ist ganz besonders. Ob „Ocean 11“ oder „Down“ – das entstand vor über 15 Jahren nach einem Punkrock-Konzert, zu dem Eisenhauer seinen Sohn begleitet hatte – oder das eigentlich als ruhiges, meditatives Stück geplante „Hammer baby hammer“ – nach der ersten Probe musste es Walter Lang dann doch so benennen und nicht wie die kroatische Insel auf der es entstanden war.

Der Name „Trio Elf bedeutet übrigens nichts anderes als Eisenhauer, Lang und Faller. Gerwin Eisenhauer spielt spielt komplexe Beats wie ein mensch- gewordener Drum-Computer, der mit Drum'n'Bass oder HipHop so virtuos improvisiert wie andere Jazzschlagzeuger mit dem Swing. Walter Lang gehört zu den herausragendsten Pianisten Europas und ein gefeierter Star in Japan. Seine lyrisch-magischen Melodien und energetischen Akkorde zeugen von ungeheurer Kreativität. Am Bass spielte zunächst Sven Faller, mit seinem melodisch-virtuosen Stil. Mittlerweile ist Sebastian Gieck der neue Bassist – der aber in Reutte nicht mit dabei war. Der 23-jährige Nils Kugelmann – einer von den jungen Wilden und eindeutig ein Ausnahmetalent – trat mit den „Trio Elf“-Gründungsmusikern Eisenhauer und Lang hier auf. Er studiert an der Münchner Musikhochschule Kontrabass bei Henning Sieverts, hat ein eigenes Trio mit Schlagzeuger Marius Wankel und der Gitarrist Philipp Schiepek, spielt mit der Münchner Gitarristin Monika Roscher und ihre Bigband oder auch mit Harald Rückschenbaums Klangland. In München kennt man ihn vielleicht noch mehr unter seinem Künstlernamen Deebex. Darunter veröffentlichte Kugelmmann elektronische Experimente.

„Die Kellerei“ präsentiert jeden ersten Donnerstag im Monat „Open Stage“ mit Jazz, Rock, Pop und vielem mehr. Sänger, Solisten, Bands aller Genres können hier Auftrittserfahrungen sammeln. Die nächste Jazz-Veranstaltung ist am 21. November 2019 mit dem „Rick Hollander Quartet“, das für modernen, akustischen Jazz steht.

Veranstaltungsort: "Die Kellerei - Außerferner Kleinkunstbühne" in A - 6600 Reutte in Tirol - Tauschergasse 3.

Mehr Infos zu "Trio Elf": http://trioelf.de/


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