„Tim in Birma“
Tim Isfort in der Altstadtschmiede
TEXT: Christoph Giese | FOTO: Christoph Giese
Vor Konzertbeginn schon wird der Zuhörer in Stimmung gebracht. Als Konserve läuft Musik aus Birma. Tim Isfort war kürzlich tatsächlich dort. Zwei Mal, auf Einladung des Goethe-Instituts. Und dank eines guten Kontaktes vor Ort hat er auch abseits der Touristenecken das wahre Birma sehen und erleben können. Nicht so einfach in dem diktatorischen Staat in Südostasien.
Dass das Programm des Abends in der Altstadtschmiede, „Tim in Birma“, aber alles andere als ein ernstes ist, liegt wohl an Tim Isfort , dem Namensgeber und Initiator des Projekts. Der Bassist, Gitarrist und Komponist vom Niederrhein, seit 2009 zudem künstlerischer Leiter des Duisburger Traumzeit-Festivals, hat nämlich Humor, wie sein Auftritt im Rahmen der ambitionierten Konzertreihe „lied.wärts ´11“ zeigt.
Da wird die Cellistin und Sängerin Mirjam Hardenberg als Gräfin vorgestellt, die nur deshalb Teil des vierköpfigen Hosentaschenorchesters ist, weil sie das ganze Projekt großzügig finanziert.
Im Verlaufe des Abends bringt
Tim Isfort
vielleicht den einen oder anderen Kalauer zu viel. Und auch das Programm hakt noch an der einen oder anderen Stelle. Darüber kann man aber großzügig hinwegsehen. Ist es zum einen die Premiere von „Tim in Birma“ und hat es andererseits einige wirklich schöne Momente.
Etwa, wenn „My Generation“, ein Hit der britischen Rockgiganten „The Who“, als „Meine Generation“ mit deutschem Text des Duisburger Liedermachers Tom Liwa herrlich zersägt daherkommt.
Auch ein altes Stück des Tim Isfort Orchesters, „Als sie 20 waren“, ebenfalls mit Text von Tom Liwa, funktioniert in diesem Quartett bestens. Wie auch der Blumfeld-Song „Die Diktatur der Angepassten“ oder zwei Jobim-Klassiker auf Deutsch.
Es sind starke Lieder, die Tim Isfort ausgewählt hat und die in den Rahmen von „lied.wärts“ passen. Dazu gibt es interessante Instrumentalstücke. „Goldschlägertypen“ ist so eines. Das Schlagen von Blattgold hat Isfort in Birma aufgenommen und lässt diese nicht immer rhythmischen Rhythmen als Basis für eher freies Spiel von Kontrabass, Cello, Geige (Sebastian Reimann) und Trompete (Markus Türk) im Hintergrund laufen.