Bild für Beitrag: Sylvie Courvoisier Trio | Großes Kino mit harten Schnitten
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Sylvie Courvoisier Trio

Großes Kino mit harten Schnitten

Köln, 05.04.2016
TEXT: Uwe Bräutigam | FOTO: Uwe Bräutigam

Ende Januar spielte Sylvie Courvoisier bereits mit der Gruppe von Nate Wooley im Kölner Loft (siehe: /reviews/battle-pieces-nate-wooley-ingrid-laubrock-sylvie-courvoisier-matt-moran), nun ist siemit ihrem eigenen Trio zurück und spielt im Stadtgarten.

Die Schweizer Pianistin Sylvie Courvoisier lebt seit vielen Jahren in New York und ist dort eine gefragte Musikerin, die in unterschiedlichen Formationen aktiv ist.

Im Stadtgarten spielt sie mit Drew Gress am Bass und Kenny Wollesen am Schlagzeug. Beides sind erfahrene und gefragte Musiker in der Big Apple Jazzszene.

Die Gruppe ist alles andere als ein klassisches Klaviertrio. Die drei Instrumente nehmen fast gleichberechtigten Raum ein, wobei Klavier und Schlagzeug etwas dominieren.

Die Musik lässt sich mit einem Film vergleichen, es gibt Szenen voll Dramatik, ruhige Außenaufnahmen mit Landschaft, aggressive Handlungen, ruhiges Miteinander usw.

Allerdings gibt es keine sanften Übergänge sondern harte Schnitte. Abrupte Rhythmuswechsel, eine wildes Schlagzeugsolo geht direkt in filigrane und zarte Töne über und aus der Ruhe bricht ein schnelles turbulentes Spiel heraus.

Sylvie Courvoisier spielt immer wieder mit enormer Geschwindigkeit, bricht ab und ihre Hände bringen perlende Töne aus dem Flügel hervor. Besonders im zweiten Set erweitert sie die Klangmöglichkeiten des Flügels mit verschiedenen Präparationen. Sie ist zeitweise mehr mit den Händen im Flügel als auf den Tasten.

Ebenso viel Raum wie das Piano hat das Schlagzeug. Auch Kenny Wollesen erweitert die Klangmöglichkeiten seines Schlagzeugs auf vielfältige Weise. Allerdings ist er nicht nur mit feinen Sounds unterwegs, sondern spielt auch exzessive und wilde Soli.

Moderner Jazz mit viel Temperament und Expressivität, aber auch mit feinen sensiblen Nuancen. Und beides wechselt von einem Moment auf den nächsten.

Es ist sehr subjektiv bei solch einem spannenden Konzert einzelne Stücke herauszuheben,

da alle Stücke etwas Besonderes haben. Macht man es dennoch, dann ist unbedingt das Stücke „Double Windsor“, das Titelstück des letzten Albums (2014) zu nennen. Ein Stück mit atemberaubend schnellen Passagen und wunderschönen lyrischen Anteilen, mit gestrichenem Kontrabass.

Aber auch das letzte Stück “October 08“ ebenfalls aus dem “Doble Windsor“ Album zieht die ZuhörerInnen mit verfremdeten Rockriffs in seinen Bann.

Ein sehr besonderes Konzert von einem ungewöhnlichen Klaviertrio. Obwohl die ZuhörerInnen nicht mit Beifall sparen, gibt es leider keine Zugabe. Bei diesem Konzert hätte ich mir wirklich eine gewünscht.

http://www.sylviecourvoisier.com/

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