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String Duo

"Bartolomey Bittmann" auf Schloss Elmau

Elmau, 01.09.2017
TEXT: Vera Marzinski | FOTO: Vera Marzinski

"Progressive Strings" mit dem Zusatz „vienna“ – das bringt es auf den Punkt. Das Duo „BartolomeyBittmann“ zelebriert Spiellust vom Feinsten mit eigenen Kompositionen in ihrem eigenen Rhythmus. Ein Streichduo, das ein gewisses Klassik-Repertoire nachspielt sind sie wahrlich nicht. Sie öffnen die Klassik und kreuzen diese mit Elementen des Rock, Jazz, Folk und der Kammermusik.

Klemens Bittmann (Violine & Mandola) und Matthias Bartolomey (Violoncello) sind in Wien lebende Österreicher und spielen seit fünf Jahren zusammen. Sie haben die gemeinsame Philosophie, Kompositionen zu spielen, die ihren eigenen Klangvorstellungen entsprechen, verrät Bittmann dem Publikum im Konzertsaal auf Schloss Elmau. Sie entwickeln etwas Neues und so heißt auch ihre zweite CD „Neubau“. Neu gebaut ist dagegen Bittmanns Geige nicht. Aus dem wunderbaren Instrument von Josephus Pauli aus dem späten 18. Jahrhundert wie er viel rauszuholen und ihm haben sie auch gleich das erste Stück gewidmet: „Les Pauli“. Aber auch das Cello von Matthias Bartolomey ist ein paar Jahre alt. Es stammt von David Tecchler aus dem Jahre 1727. Darauf lässt Bartolomey den Bogen tanzen, die Finger zupfen und klopfen und so heißt das passende Stück für das Instrument „Davids Tanz“. Dies haben sie gerade auf 2.300 Metern in den Dolomiten gespielt – und fühlten sich dem Violoncellobauer David etwas näher. Ein weiteres Instrument mit Besonderheiten: die Madola. Speziell für Klemens Bittmann von Markus Kirchmayr um 2004 erbaut. Es schaut fast aus wie eine Mandoline, ist aber nach den Vorstellungen und Bedürfnissen von Bittmann entwickelt worden.

Ihre Spieltechniken sind facettenreich und reichen von harmonisch bis fast grell ohrenbetäubend – aber immer sehr ergreifend. Man muss aufpassen, dass man als Zuhörer nicht die ganze Zeit mit offenem Mund vor Faszinierung da sitzt. Zum Spiel der beiden kommt zwischendurch ein spezieller Gesang – besonders von Klemens Bittmann. Mal fast flüsternd, dann fast schreiend in Falsett-Tenor-Lage. Mitsingen kann da das Publikum nur bei einem Stück – wobei die Mehrzahl der vorgetragenen Kompositionen sowieso instrumental ist. „Steja“ ist eine Mischung aus Jodler und indischem Raga. Nicht nur hier wird ihre Melange aus diversen Genres deutlich, die immer sehr speziell und besonders ist. Das „Luca Est“ komponierten sie in einem alten Kloster in der Toscana und widmeten es der Autobahnausfahrt aber auch dem Trio Essbjörn Svenssons. Ein e.s.t.-Wortspiel und eine Hommage, die gleichzeitig auf die eigene Musik verweist. Eine Fusion der Musikstile jenseits ihrer Grenzen. Und ebenso gehen sie durch die Himmelsrichtungen. „Norden“, „Westen“ und „Osten“ haben sie schon – nur zu „Süden“ sei ihnen noch nichts eingefallen, verrät Bittmann. Drei Sachen seien ihnen ganz wichtig: Musik, Liebe und Frieden. Das haben sie in „Ballercello“ miteinander musikalisch verbunden. Natürlich ist längest die dritte CD in Vorbereitung. So präsentierten sie dem Elmauer Publikum das erst wenige Wochen alte „Dynamo“. Ein besonderes Duo, das alle Extreme ausreizt. Da passt „progressive strings vienna“ mehr als perfekt.

www.bartolomeybittmann.at

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