Bild für Beitrag: Stille und das Toben des Meeres | Nils Petter Molvaer Trio
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Stille und das Toben des Meeres

Nils Petter Molvaer Trio

Hamm, 27.10.2012
TEXT: Bernd Zimmermann | FOTO: Bernd Zimmermann

Es war ein Experiment, das Nils Petter Molvaer Trio nach Hamm ins Kurhaus zu holen, aber die Verlockung war zu groß einen solchen Act, noch dazu weil es mit öffentlichen Mitteln Kultursekretariat NRW gefördert wurde.

Surreal faszinierende visuelle Effekte begleiteten das Konzert. Dolby Surround. Die drei Norweger, Nils Petter Molvaer (Trompete, Voice), Stian Westerhus (E-Gitarre) und Erlend Dahlen (drums, Elektronik) waren kaum zu erkennen. Die Musik, Symphonie einer Traumwelt. Stille, das Toben des Meeres. Bilder von norwegischen Fjorden und nebelverhangener Hochebenen. Hardangervidda.AllesauseinemGuss. Mal überschlagen sich fast die Lautsprecher, dann konnte man wieder eine Stecknadel fallen hören.

Die Stücke klingen über weite Strecken wie die konsequente Weiterentwicklung der Musik von Pink Floyd. Und doch hat sie etwas Eigenes. Und immer wieder fesselnden die Bildcollagen auf der Leinwand die Zuhörer. Die Musiker treten in den Hintergrund. Es scheint, um die TraumlandschaftenindenKöpfendes Publikums nicht zu stören. Selbst der ungewöhnliche Ort für dieses Trio, das Kurhaus, gerät in Vergessenheit.

Das Publikum ist gespalten. Den einen ist es zu wild und streckenweise zu laut, die anderen sind völlig begeistert. Beschwerden und Lob halten sich die Waage. Aber eines ist bei allen gleich. Auch nach Tagen ist die Musik und Bilder in den Köpfen des Publikums. Das ist Modern Jazz in höchster Vollendung. Reizend. Das Nils Petter Molvaer Trio in der aktuellen Besetzung ist ein Glücksfall für den modernen Jazz.

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