Starke Freunde am Klavier
Till Brönner & His Piano Friends
TEXT: Christoph Giese | FOTO: Christoph Giese
Wie wichtig zum Wohlfühlen doch ein guter Pianist sei. Und wie andererseits ein nicht so guter Tastendrücker das Konzert einer ganzen Band ruinieren könne. Gastgeber Till Brönner teilte dem Publikum im Alfried Krupp Saal der Essener Philharmonie erst einmal ausführlich mit, was er so von den klavierspielenden Kollegen an seiner Seite hält.
Den charmanten Entertainer, den hat Brönner locker drauf. Auch deshalb durfte er wieder einmal seine „Piano Friends“, seine Klavierfreunde einladen, um für einen gelungenen Abschlussabend des Klavier-Festivals Ruhr zu sorgen.
Mit dem Italiener Antonio Faraò und dem Schweden Jacob Karlzon präsentierte Brönner zwei unterschiedliche Künstler, die jeweils einen Set ein wenig solo, aber zumeist im Trio mit Bassist Martin Gjakonovski und Drummer Martijn Vink spielten.
Wo Antonio Faraò lupenreinen akustischen Modern Jazz bevorzugt, voller Rasanz und Virtuosität, setzt Jacob Karlzon auf eindringliche, ungemein starke und einprägsame Melodien in einer Musik, bei der die Grenzen zwischen Pop und skandinavischem Jazz verwischen.
Natürlich griff Till Brönner bei beiden Männern am Klavier für ein paar Nummern auch zu seiner Trompete und brillierte mit seinen Phrasierungen.
Die Leckerbissen aber folgten noch. Beide Pianisten improvisierten am Schluss alleine an zwei Flügeln gewitzt an Jazzstandards entlang und spielten sich gegenseitig die Bälle zu. Stark! Wie auch der anschließende endgültige Rausschmeißer, eine fulminante Version aller Musiker von Miles Davis´ „All Blues“.