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Spannendes Blind Date

Neue Konzertreihe von Jens Düppe

Köln, 17.04.2018
TEXT: Vera Marzinski | FOTO: Vera Marzinski

Eine Stunde improvisieren ohne vorher zu wissen mit wem – das ist eine Herausforderung. Beim ersten Konzert der Reihe „Blind Date“ im Rahmen der Konzertreihe „Kommunikation9“ von Jens Düppe im „Salon de Jazz“ bescherte dies dem Publikum und den Künstlern einen wahrhaft spannenden Abend.

Als Blind Date bezeichnet man eine Verabredung zwischen zwei Menschen, die sich bisher nicht getroffen haben und nichts oder nur sehr wenig übereinander wissen. Dies auch musikalisch umzusetzen, hatte Jens Düppe schon länger vor Augen. Jetzt setzt er diese Idee mit elf Musikern in fünf Konzerten - die von der Stadt Köln gefördert werden - um. Bei einem Konzert von „Blind Date“ im „Salon de Jazz“ weiß weder der einzelne Musiker noch das Publikum, wer mit wem im Duo oder Trio auf der Bühne stehen wird, um zusammen zu improvisieren. So auch beim ersten Konzert am 11. April. Mit viel Spannung erwartete das Publikum die Künstler und mutmaßte anhand der Instrumente, die im kleinen Bühnenbereich des „Salon de Jazz“ standen, um wen es sich handeln könne. Dass sich die Künstler vorher noch nicht gesehen hatten, sah man bei ihrer erstaunten Begrüßung. Zum Startschuss der Konzertreihe handelte es sich um drei Musiker, also ein spontanes Trio – wobei allerdings einer schon wusste, wer da kommt, da an diesem Abend Jens Düppe selbst einer der Protagonisten war. Freudiges Erstaunen bei Ramesh Shotham und Lucas Niggli. Da war dann klar, warum zwei Schlagzeuge und diverse Percussioninstrumente auf der Bühne standen. Shotham füllte erst einmal einen Kochtopf mit etw­­­­­­­­as Wasser – und erzeugte damit ein spezielles Geräusch. Das nahmen die beiden anderen als Startschuss für das erste Improvisationsstück. Ein ganz spezielles Klanguniversum eröffnete sich. Viel Rhythmus, aber auch viel Sound durch die unterschiedlichen Kombinationen. Mal mit viel Power, mal sehr filigran und immer mit grandioser Präzision. Dabei gingen die drei immer wieder aufeinander ein, nahmen eine neue Klangvision des anderen auf und erzeugten ein großes Ganzes. Nach dem ersten Part, der tatsächlich doch dann irgendwann ein Ende fand, schlug Düppe vor: „Wie wäre es mit einem Blues!?“ Damit löste er auch die Spannung, die man als Zuschauer des Klangspektrums durchlebte. Und es ging unvermittelt weiter in neue Klangwelten, bei denen die drei Schlagwerker auch immer was fürs Auge boten – so Niggli, wenn er eine Stahlkette einsetzte, Shotham die handclapping-Methode des südindischen Tala-Systems mit der Rhythmussprache Konakol kombinierte oder Düppe mal kurzerhand einen Lolly über die Tom zog oder mit Plastiktüten Geräusche erzeugte. Nach Teil zwei bemerkte Düppe: „Die Frage ist: wann hört man auf?!“, dazu Niggli: „Wir können noch ein bisschen“.

Ein grandioses Trio bildeten die drei Musiker. Düppe kommt ursprünglich aus Schwäbisch Gmünd, begann mit zehn Jahren Schlagzeug zu lernen und studiert an den Musikhochschulen Weimar, Amsterdam und New York. 2003 holte ihn Albert Magelsdorff in sein Ensemble. Seit 2010 leitet und konzeptioniert Jens Düppe die Konzertreihe "Kommunikation9". Ramesh Shotham ist ein Brückenbauer zwischen den Genres. Der aus Südindien stammende und in Köln lebende Percussionist und Schlagzeuger spielte mit Charlie Mariano oder der WDR Big Band und kombiniert komplexe südindische Rhythmen mit Jazz, Funk und Ethnomusik zu einer Fusion verschiedener Musikkulturen. Der in Kamerun geborene und in der Schweiz lebende Lucas Niggli entdeckte seine Affinität zur Musik, insbesondere zu Schlaginstrumenten, schon früh. Von 1987 bis 1995 gab er den Takt an bei der experimentellen New-Jazz Formation »Kieloor Entartet«. Er ist ein Meister der vielfältigen Assoziationräume und das brachte er auch beim „Blind Date“ mit ein. Dem ersten Teil der fünf Konzerte dieser Reihe. Und nein, Jens Düppe wird nicht mehr in den folgenden „Blind Date“-Konzerten auf der Bühne stehen – er ist ja einer der elf Musiker, die zur Auswahl für ein Trio und vier Duos standen. Aber es wird spannend, wer denn nun bei den folgenden vier Konzerten gemeinsam improvisiert. Die Auswahl ist schon sehr faszinierend und verspricht außergewöhnliche musikalische Erlebnisse. Die Triozusammensetzung ist schon abgehakt, also bleiben noch vier Duos am 25. April, 18. September, 9. Oktober und 14. November. Wer dann zusammenkommt ist für die Musiker und das Publikum offen. Zu den auftretenden Musikern gehören unter anderem die Sängerin Tamara Lukasheva , Trompeter Markus Stockhausen und der Pianist, Organist und Betreiber des „Salon de Jazz“, Clemens Orth . Die weiteren Mitwirkenden unter www.Kommunikation9.de . Und es wird dann wieder spannend - die Gäste, die bei der Weltpremiere von „Blind Date“ dabei waren, zeigten sich sichtlich sehr begeistert.

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