Bild für Beitrag: Soundtrips NRW #49 Düsseldorf | Jošt & Vid Drašler aus Slovenien
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Soundtrips NRW #49 Düsseldorf

Jošt & Vid Drašler aus Slovenien

Düsseldorf, 15.09.2020
TEXT: Uwe Bräutigam | FOTO: Uwe Bräutigam

Zu Gast bei den Soundtrips 49 in der Berger Kirche in Düsseldorf sind die die Brüder Jošt und Vid Drašler aus Ljubljana, die Kontrabass und Schlagzeug spielen. Jošt Drašler hat Musikwissenschaft und Kontrabass in Klagenfurt studiert.Er ist einer der aktivsten Improvisationsmusiker in der jungen Szene des nördlichen Balkan. Sein breit angelegtes Musikverständnis reicht von Free Jazz und freier Improvisation über Avantgarde-Rock bis hin zu Flamenco. 2013 erschien sein Album mit dem Trio Trio Drašler / Karlovčec / Drašler. Mit diesem Trio, in dem auch sein Bruder mitspielt, trat er auf Festivals in Slovenien, Tschechien, Österreich, Italien, Frankreich, Serbien und Kroatien auf.

Der Schlagzeuger Vid Drašler stammt aus Bistrica ob Sotli, wo er zunächst Jazz-Rock spielte. Mit dem Trio Balžalorsky / Drašler gelang ihm der Durchbruch im slowenischen Jazz. Einer seiner nächsten Höhepunkte ist das Drašler-Karlovčec-Drašler-Trio, dessen geräuschvolle Improvisationen die gleiche Deutlichkeit wie seine früheren vorstrukturierten Werke aufweisen. Vid hat an mehreren Theaterproduktionen sowie am Kombo Kombo mitgewirkt - einem Jazzorchester unter der Leitung von Zlatko Kavčič, bei dem er auch vier Jahre lang studierte. Er war als Pädagoge und Mitkurator von Musik- und Kunstveranstaltungen tätig.

Mit entsprechenden Hygienemaßnahmen wie Abstand bei der Bestuhlung, Maske und Publikumsbegrenzung sind nun wieder Veranstaltungen der Soundtrips NRW Reihe in der Berger Kirche in der Düsseldorfer Altstadt möglich.

Wie in den Soundtrips üblich, spielen die beiden Gastmusiker zuerst allein und werden dann im zweiten Teil des Konzertes von Musikern aus der Region begleitet. Aufgrund der Coronaschutzregeln gibt es bei dem Konzert keine Pause. Gastgeber der Soundtrips in Düsseldorf ist der Improvisationsmusiker Nicola Hein , E-Gitarre, weitere Musiker aus der Region sind Florian Walter , Kontrabassklarinette, Hechtiphon und Timo Hein Kontrabass. Das Hechtiphon ist ein von Florian Walter selbst entwickeltes Instrument, das wie eine Taschentrompete gebaut, aber mit mehreren Schalltrichtern und einem Zug, wie bei der Posaune. Die Trichter werden mit unterschiedlichen Stopfern gefüllt.

Die beiden slovenischen Musiker an Bass und Schlagzeug haben eine ganz eigene subtile Musiksprache. Obwohl ein Schlagzeug im Spiel ist, wird es nie laut. Es kann dicht und intensiv sein, aber nie wirklich laut. Das Schlagzeug ist um viele Gegenstände der Klangerzeugung erweitert, vom Schraubenschlüssel bis dünnen Blechscheiben.

Der Bass und das Schlagzeug sind zwei eigene gleichberechtigte Stimmen. Mal übernimmt der eine, mal der andere die Führung im Spiel, dann gibt es auch Passagen, die man vielleicht als Unisono bezeichnen kann. Die beiden Musiker sind immer sehr fein aufeinander bezogen und entwickeln viele spannende musikalische Figuren.

Das feine, eher leisere Spiel gilt auch für den zweiten Part, wo die Musiker als Quintett spielen. Nicola Hein , der auch laut und krachig kann, spielt sehr feinfühlig und eher leise bis moderat. Nicola setzt auch erweiterte Techniken ein. Sein selbstgebauter Rotor erzeugt ein besonderes, singendes, flirrendes Geräusch, oder er setzt einen geriffelten Stab ein, den er über die Saiten schabt. Alles äußerst behutsam. Auch als Quintett bleiben die Musiker eng miteinander verbunden, geben und nehmen sich Freiräume für eigene Ideen, bleiben aber immer bezogen auf die anderen Musiker.

Das Duo und das Quintett mit Jošt und Vid Drašler improvisiert Musik, mit großer Sensibilität. Es macht Freude als Zuhörer an diesem Prozeß der Musikentstehung, der Komposition “on the spot“ teilzuhaben.

Nach langen Wochen ohne Konzerte, ist es ein Genuss wieder anspruchsvolle live Musik zu erleben und nicht nur Streaming Konzerte auf dem Rechner anzuschauen.

http://www.soundtrips-nrw.de/


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