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"Soundtrip an der Volme"

John Butcher & Co

Hagen, 08.04.2012
TEXT: Kurt Rade | FOTO: Kurt Rade

Das Theater an der Volme, im September 2011 in einer alten sehr schönen Backsteinkapelle eröffnet, liegt in einem kleinen idyllischen Park und ist umgeben von zwei tollen Restaurants. Im Theater selbst ist es sehr gemütlich. Die Bühne lädt zum Musizieren ein und der Espresso im ersten Stockwerk an der Bar, schmeckte vorzüglich.

Das abendliche Konzert fand in der Reihe " Soundtrips NRW – look inside" statt, bei der Städte und Musiker wie Musikerinnen in Nordrhein-Westfalen improvisierte Musik vorstellen. In Hagen dabei: John Butcher – Saxophon (GB), Martin Theurer – Piano, Martin Verborg – Geige, Tetsu Saitoh – Kontrabass (Japan) und Fabian Jung – Schlagzeug.

Eröffnet wurde das Konzert von John Butcher und Tetsu Saitoh. Vorsichtig annähernd bewegten sich beide mit Klangfragmenten musikalisch im Raum. Butcher und Saitoh begaben sich in einen ständigen Dialog durch den sich beide gegenseitig zu Klangexkursionen trieben, bei denen Butcher seinem Instrument scheinbar Akkorde zu entlocken schien.

Danach spielten Martin Verborg und Tetsu Saitoh auf. Verborg's Violine, reichlich verziert mit Kolofonium, was dem Klang aber nicht abträglich war und Saitoh bewegten sich zwischen klassischen modernen Klängen und Jazz.

Danach wechselten die Besetzungen ständig und es kam immer wieder zu spannenden Begegnungen. Martin Theurer, Pianist aus Witten, bewegte weniger die Tasten, sondern bearbeitete die Saiten des Flügels vielmehr mit Klöppeln in der Art eines Vibrafonisten und der junge Schlagzeuger Fabian Jung spielte mit einer unheimlichen Dichte, hatte immer rhythmische Überraschungen auf Lager und nutzte eine überraschende Vielfalt von Schlagutensilien. Er hätte wohl auf Erbsen spielen können und es hätte dennoch phantastisch geklungen.

Wie soll man diese Musik beschreiben? "Moderne Musik", "Modern Jazz" oder "moderne Klangmusik"?. Man muss ihr schon ausgeschlafen zuhören um einen Draht zu ihr zu finden. Wer das konnte, hat ein tolles Konzert erlebt. Mit Musikern die ihre Instrumente beherrschen und mit ihnen Klangwelten zaubern und verzücken können. Es werden Dimensionen eröffnet die Raum und Klang miteinander vereinen, ein anderes Bild von Klang erleben lassen, die auch Musik und Klangfragmente zu Melodien werden lässt.

Einem begeistertem Publikum wurde eine Zugabe spendiert und lässt auf weitere so klangreiche Konzerte hoffen.

Organisaiert wurde diese Veranstaltung von Stefanie Heine, eine im Jazz sehr engagierte nette Frau, die auch das Jazzprogramm im Pelmke-Zentrum bestreitet und selbst Saxophon spielt. Sie erwies sich mit diesem Konzert als einesehr jazzkundige Frau.

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