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Soniq New Folksongs

Berit Opheim - Karl Seglem - Erlend Viken

Köln, 07.12.2021
TEXT: Uwe Bräutigam | FOTO: Uwe Bräutigam

Das neue Projekt des Kölner Kollektivs Soniq heißt New Folk Songs. In den Traditionen der Volksmusik finden wir Variation, Neuschöpfung, Spiel nach Gehör, Nachahmung, Wandel und viel Kreativität. Mit diesen Elementen ist auch der Jazz und die improvisierte Musik vertraut.

Soniq, das sínd Christina Fuchs (Klarinette und Saxophon), Jarry Singla (Klavier und Harmonium) und Ramesh Shotham (Schlagzeug, Maultrommel und Perkussion). Zu ihren themenbezogenen Projekten, wie Voices, Dance oder India, laden sie Musiker*innen aus dem jeweiligen Bereich ein. Zum Thema New Folk Songs haben sie die norwegische Sängerin Berit Opheim, den norwegischen Saxophonisten und Goathorn Bläser Karl Seglem und Erlend Viken, ebenfalls aus Norwegen, an Hardanger Fiddel und Geige, eingeladen.

Unter den besonderen Umständen einer Pandemie gestaltete sich die Anreise der Gäste mit Hindernissen. Der Flug der norwegischen Musiker*innen fiel aus und ein Ersatzflug kam erst am Abend des ersten Probentages an. So wurde die gemeinsame Zeit der Musiker*innen zum Proben und zur Konzertvorbereitung etwas knapper. Aber alle sechs Musiker*innen haben lange Erfahrung in Jazz-, World- und Improvisationsmusik, mit anderen Worten, sie sind sehr kompetente Profis. So werden die beiden Konzerte im Stadtgarten Köln und im Domicil Dortmund in zweieinhalb Tagen gemeinsam erarbeitet. Gespielt wird diesmal nicht nach Noten, was sonst der Fall ist, sondern nach Gehör.

Das Ergebnis kann sich hören lassen. Im Stadtgarten wird das Konzert mit einem Goathorn Blasen von Karl Seglem eingeleitet, begleitet von Jarry Singla s Harmonium und Gesang von Berit Opheim. Ramesh Shotham spielt Schlagzeug, Karl Seglem wechselt zum Saxophon und Christina Fuchs spielt Klarinette. Und im weiteren Verlauf hören wir ein Solo auf der Hardanger Fiddel von Erlend Viken.

Das Publikum wird von den ersten Klängen an in die Musik hineingezogen. Eine bunte Vielfalt an Musik, die auf traditioneller Volksmusik aus Norwegen und Deutschland basiert, in die Improvisationen, Jazzelemente und auch Elemente indischer Musik einfließen. Der Titel New Folk Songs trifft den Nagel auf den Kopf. Ausgangspunkte sind Volkslieder, denen man mit Respekt begegnet, die variiert und bearbeitet werden und über die dann improvisiert wird und so entsteht etwas Neues.

Der große Schatz der Volkslieder, die zum Teil über Jahrhunderte tradiert sind, wird den Zuhörer*innen präsentiert, aber nicht als museale Stücke, sondern als lebendige Musik, mit der kreativ umgegangen wird. Es ist ein Genuss dem Sextett aus dem Soniq Kollektiv und den drei norwegischen Gastmusker*innen zuzuhören. Ein bunter Reigen an schönen und eindrücklichen Momenten in immer neuen Konstellationen, wie etwa ein Duo der indischen Tempeltrommel Tavil mit dem gebogenen Soprano Saxophon, ein Duo Tavil mit Harmonium, ein Trio Tenorsaxophon, Tavil und Fiddel oder ein deutsches Volkslied mit Fiddel Begleitung, sehr fein zurückgenommener Perkussion und einfühlsamen Klängen vom Klavier. Aber auch A-Capella Gesang hatte einen Platz, ebenso wie eine Konnakol (südindische Trommelsprache) Rezitation von Ramesh Shotham , die einen Rhythmus vorgibt, den dann alle Musiker*innen klatschen. Auch die selten gespielte Maultrommel kommt bei Ramesh Shotham zum Einsatz. Erlind Viken spielt nicht nur Hardanger Fiddel, die zusätzliche Renonanzsaiten hat, sondern auch Geige und manchmal spielt er die Fiddel wie eine Gitarre.

Und es ließe sich noch vieles andere aufzählen. Die Musiker*innen des Sextetts setzen, bis auf die Sängerin, deren schöne Stimme für sich steht, alle mehrere Instrumente ein und so ergibt sich eine große Palette an Klangfarben und es entsteht ein sehr abwechslungsreiches Programm.

Es ist ein stimmungsvoller Abend, den Soniq mit seinen Gästen, dem Publikum beschert. Musik, die sich allen Zuordnungen und Genregrenzen entzieht, und mit ihrer Klarheit und Schönheit die Zuhörer*innen berührt.

Für Soniq ist diese Art von konkretem Kulturaustausch auch über die Musik hinaus wichtig. Eine andere Sprache oder Lieder in einer anderen Sprache zu erlernen, bedeutet immer auch ein Sich-einfühlen in andere Traditionen, es setzt Empathie für Anderes voraus und setzt so einen Kontrapunkt gegen engstirnigen Nationalismus, der auch in Europa immer mehr Anhänger findet. So ist es Soniq ein Anliegen, dass innereuropäische Kulturen intensiv kommunizieren, sich in vielschichtiger Form austauschen, miteinander sprechen, miteinander singen. Und vielleicht sagt so ein Konzert auch mehr als viele Worte.

Siehe Radio Interview mit Christina Fuchs und Ramesh Shotham zum Soniq Konzert:

https://www.nrwjazz.net/jazzreports/2021/_Interview_mit_Christina_Fuchs_und_Ramesh_Shotham_von_Soniq_/

https://soniq-music.com


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