Soleil Niklasson Quartett

Als „The Voice from Chicago“ angekündigt, tritt Soleil Niklasson mit ihrem Quartett im Kunstmuseum Bochum auf – zu einem Weihnachtsjazz-Konzert. Die Sängerin, in Chicago geboren und in Los Angeles aufgewachsen, mit Gospel und Soul musikalisch sozialisiert, lebt aktuell in Bonn. Mit Musikern wie Udo Lindenberg, Billy Preston, Rod Stewart und Stan Getzstand sie auf der Bühne, mit dem Unnaer Musiker Uli Bär am Kontrabass, dem Drummer Andreas Griefingholtaus Köln und dem Pianisten Sven Bergmann aus Hagen tourt sie jetzt im Rahmen des regionalen Kulturprojektes „Kunst- und Musikwelten in der Hellwegregion“.

Bei dem Bochumer Konzert des Quartetts ist ihre Stimme leider erkältungsbedingt ein wenig angeschlagen, damit kokettierend, singt sie mit kräftigem Volumen darüber hinweg. Stilistisch ist das Quartett innerhalb des Mainstreams breit aufgestellt: Geboten werden Swing-Klassiker wie Night And Day und Love For Sale, Stings Fragile in einer mitreißenden Bossa-Version und eine Reihe von Eigenkompositionen aus der Feder von Soleil Niklasson und Sven Bergmann. Der obligatorische Christmas Song im Duo Bergmann/Niklassson umgeht mit einer gelungenen Performance die Kitsch-Klippe. Ein Gospel im ¾-Takt (The Prayer) und ein Rumba (Love Don’t Come Easy) mit furiosen Soli belegen eindrücklich die improvisatorische Kunst der drei Musiker. Vor allem Sven Bergmann ist ein wahrer Tasten-Zauberer und entlockt seinem Flügel bei allen Stücken funkelnde Preziosen mit überschäumenden harmonischen Einfällen, die zum Teil raffiniert auch mit disharmonischen Einschüben wie z.B. in der Ballade Package Full of Dreams einen wohltuenden Kontrapunkt setzen.Soleil Niklasson erweist sich mit ihrer ausdrucksstarken Stimme als versierte Jazz-Sängerin und mitreißende Performerin. Ihre publikumszugewandte Anmoderation und ihre Musikalität wirken auf das Publikum ausgesprochen ansteckend. Ihre temperamentvollen Mitmach-Appelle animieren die Bochumer bis zum Siedepunkt zum Mitsingen und –tanzen. Die Schlussnummer Santa Claus Is Comin’ to Town verwandelt sich zu einer kollektiv gesungenen Jingle Bells-Version. Man muss kein Freund von amerikanisierter Christmas-Glücksseligkeit sein, aber dem Sog aus Musik und Performance kann man sich kaum entziehen.

Ein vielversprechender Auftakt einer neuen Konzertreihe im Kunstmuseum. Initiator Uli Bär ist denn auch optimistisch in seiner Einschätzung der zukünftigen Konzerte – zurecht.

Der nächste Termin der Reihe:

Tango Ensemble Contrabajando

Die vier Jahreszeiten von Buenos Aires

Sa. 25.01.2020 | 19.00 Uhr

Eine weitere Auflage des Weihnachtskonzerts mit dem Soleil Niklasson Quartett findet statt am

Do, 26.12.2019 im Emil Schumacher Museum in Hagen

Fr, 27.12.2019 im Zentrum für Internatione Lichtkunst in Unna.

Kartenreservierungen: booking@kulturverein-westfalen.de