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So kann Kuba klingen

Ramón Valle Trio bei FineArtJazz

Gelsenkirchen, 02.10.2015
TEXT: Christoph Giese | FOTO: Christoph Giese

Klein ist der Mann mit den langen Rastalocken aus Kuba. Und immer hat Ramón Valle ein Lächeln im Gesicht. Und erzählt charmante kleine Geschichten zu seinen Liedern, die er an diesem Abend mit seinem fabelhaften Trio in der Wasserburg Lüttinghoff spielt.

„Steps in the Night“ ist so ein Song. Aus eigener Feder zwar, aber doch deutlich orientiert an John Coltranes bekannter Nummer „Giant Steps“. Sozusagen eine eigene Sichtweise auf den Jazz-Saxofongiganten.

So ist Ramón Valle. Kubaner, aber schon lange wohnhaft in Amsterdam. Aufgewachsen mit und verwurzelt in kubanischer Musik, aber doch auch waschechter Jazzpianist. Der seine Musik jedoch gerne mit allerlei Zutaten seiner Karibikinsel würzt.

Das macht sie aus, die Mischung, die Ramón Valle und seine beiden Landsleute Omar Rodriguez Calvo (Kontrabass) und Liber Torriente (Schlagzeug) dem Publikum servieren.

Da erklingt dann mitten im Konzert ganz plötzlich und überraschend Leonard Cohens „Hallelujah“. Ein Song, den er gerne selbst geschrieben hätte, wie Valle mit Augenzwinkern meint. Und den er dann immerhin bearbeitet, als großes, verspieltes Drama inszeniert und ausschmückt.

Und dann sind da die Momente wie etwa in der Nummer mit dem treffenden Titel „Fourty Degrees“. Denn heiß wird einem nun beim Zuhören. Die drei Musiker drücken jetzt nämlich so richtig aufs Gaspedal. Flirrende Improvisationen auf dem Klavier verschmelzen mit afrokubanischen Rhythmus- und Melodiemustern und einem permanenten, packenden Groove zu einem mitreißenden Hörerlebnis.

Das Publikum ist restlos begeistert von solchen Energiespritzen und erklatscht sich lautstark eine Zugabe, in der Ramón Valle mit viel Gefühl den Pulsschlag wieder beruhigt. Auch das kann dieser feurige Tastenvirtuose bestens.

 

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