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Rocking Chair

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Essen, 20.05.2011
TEXT: Bernd Zimmermann | FOTO: Bernd Zimmermann

Nur 6 Zuschauer kamen am Donnerstag abend in die Zeche Carl um die französische Formation Rocking Chair zu hören. Ihre Musik: eine sensible Mischung aus modernem Jazz und zeitgenössischer Popmusik, beeinflusst von Funk, House, Rock und aktueller elektronischer Musik.

Gut, im Fernsehn wurde das Relegationsspiel zwischen Bochum und Mönchengladbach übertragen, das Wetter lud nach den verregneten Wochen zu einem ersten vorsichtigen Grillen ein und parallel spielte Niels Klein mit seinem Quintet in Krefeld. Genug Gründe um das fehlende Interesse beim Publikum zu entschuldigen? Die Essener Jazzszene ist unberechenbar.

An der Musik von Rocking Chair konnte es aber auf keinen Fall liegen. Die außergewöhnliche musikalische Mischung der 5 (Sylvain Rifflet (Saxophon), Airelle Besson (Trompete), Julien Omé (Gitarre), Guido Zorn (Baß) und Nicolas Larmignat (Schlagzeug) stach wohltuend aus dem zur Zeit in der Ruhrgbietsszene im Angebot befindlichen jazzigen Einheitsbrei hervor.

Mal rockig, mal jazzig mit durchdacht eingestreuten Soundkollagen aus denen sich immer wieder überraschende Grooves explorativ entwickelten. Dabei konnten die Fünf ihre franzöische Herkunft nicht leugnen, weil zwischendurch selbst Elemente aus dem französichen Chanson auftauchten.

Bewundernswert auch ihre Professionalität gegenüber dem Häuflein Zuschauer, denen sie mit ihrer Spielfreude das Fremdschämgefühl nahmen und sie während des gesamten Konzerts mit ihrer Musik das Alleinsein vergessen ließen.

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