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Riesenstimme, Riesenstimmung

Mariza im Dortmunder Konzerthaus

Dortmund, 08.11.2018
TEXT: Christoph Giese | FOTO: Christoph Giese

Dortmund, 4.11.2018 | Vor ziemlich genau fünf Jahren besuchte Mariza schon einmal das Konzerthaus. Schon damals war die Portugiesin mit dem markanten, weißen Haaren weltberühmt, der KonSaal voll wie dieses Mal auch. Und schon damals fragte man sich: Wo nimmt diese schmale Person bloß diese Stimme her?

Ja, wenn Mariza sich so richtig reinkniet in einen Song, mit aller Emotion und sich dann aufschwingt und mit aller Kraft diesen Song interpretiert, dann ist man einfach hingerissen von ihrer Stimme, ihrer Stimmkraft, ihrem Gesang.

Puren Fado singt sie dabei schon lange nicht mehr ausschließlich. Aber eben glücklicherweise doch immer auch noch. „Meu Fado Meu“ ist so ein langjähriger Fado aus ihrem Repertoire – und auch 2018 noch immer total berührend.

Aber längst hat die charismatische Sängerin die Schnittstellen der portugiesischen Sehnsuchtsmusik mit anderen Stilrichtungen ausgelotet. Und kommt zwischendurch fröhlich beschwingt und mit Popappeal daher, tänzelnd über die Bühne. Schlagzeuger Vicky Marques darf dann mit seinen Beats den Antreiber geben.

Ihre exzellente fünfköpfige Band mit drei Gitarren, Akkordeon und eben Schlagzeug ist da jederzeit flexibel. Auch wenn es heißt: Mitsingen. Denn dieses manchmal schon ein wenig langatmige Spielchen betreibt inzwischen auch Mariza bei ihren Konzerten. Dank der doch vielen Portugiesen im Saal, die natürlich keinerlei Probleme bei der Aussprache der Wörter haben, klappt das in Dortmund letztendlich ganz gut.

Mit dem von Amália Rodrigues getexteten und ziemlich Gänsehaut erzeugenden „Ó Gente Da Minha Terra“ zollt Mariza ganz am Ende der großen, verstorbenen Königin des Fado ihre Ehre. Und kommt dabei von der Bühne runter, ganz nah zu den Zuhörern, auch um viele und Hände in den ersten Reihen zu schütteln. Das kommt ziemlich gut an. Riesenjubel und Begeisterung nach dem letzten verklungenen Ton gibt es als lautstarken Dank für soviel Publikumsnähe.

Weiterer Termin: 28.3.2019, Düsseldorf, Tonhalle.

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