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Realities

Jen Brown im Wittener Jazzclub im Casa Cuba

Witten, 28.01.2013
TEXT: Kurt Rade | FOTO: Kurt Rade

„Ja, wissen denn die Gäste, dass sie heute keinen Jazz hören?“Diesen Abend im Wittener Jazzclub treffen Nirvana´s „Something in the way“ auf Fiona Apple und englische Songtexte weichen zum Ende hin deutschsprachigen Liedstrophen. Nun, dass ist teilweise richtig.

Es treten an: Jen Brown Realities. Dieser Name steht für Jen Brown, Gesang und Klavier, Antoine Duijkers, Schlagzeug und Perkussion, Martin Burk am Kontrabass und David Floer am Cello. Sie stellen auch ihre erste CD „Realities“ vor, welche fast zur Gänze aus eigenen Stücken zusammengestellt wurde.

Mit dem ersten Lied glaube ich Fiona Apple zu hören, die stramm auf die Bühne marschiert und „Something in the way“ wird gecovert, was mich runterzieht. In ihren Stücken singt Jen von eiliger Zeit, dem Wunsch dem Leben mehr Platz einzuräumen und irgendwann zurückzukommen. Weiche Gefühle stimmlich ausgedrückt in ihren eigenen ruhigen Stücken, unterstützt von einem präzise eingesetzten Cello, dass David Floer bedient. Jen erwähnt ihre Erfahrungen in den USA, die sie in dem Song „Human Islands“ verarbeitet hat. Sie vermag mutig mit ihrer Stimme das Casa Cuba füllen, schreit es heraus, wenn sie möchte.

Ruhige Vokalpassagen werden abgelöst durch metallstarke Dynamik und großer Bruder und kleine Schwester - Kontrabass und Cello - können auch anders. Doch die Überraschung zum Schluß sind die beiden Stücke „Winteranfang“ und „Mondkind“, nicht wie bisher mit englischen, sondern mit deutschen Texten. Ein lyrischer A-Capella-Gesang steigert sich hin zum Wintersturm, wie passend und im „Mondkind“ darf der Schlagzeuger pausieren. Diese beiden Lieder sind es dann, welche mich überzeugen, auch weil mir die deutschen Verse näher stehen, ich dort eher zu Hause bin.

Die erklatschte Zugabe „Stranded“, ein kreativer Versuch, wie Jen Brown ausdrücklich betont, erleben die Gäste mit Antoine Duijkers an der unverstärkten Gitarre und Jen, befreit vom Micro, nimmt mit purer Stimme es mit den störenden Kneipengeräuschen auf. Schade nur, dass es die akustische Hintergrundkulisse erschwert, die Feinheiten der überzeugenden ruhigen Stücke zu genießen.

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