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Ponto dos Mentirosos – Atlas eines Dorfes

Live Höspiel im Deutschlandfunk

Köln, 20.03.2019
TEXT: Uwe Bräutigam | FOTO: Uwe Bräutigam

Im Rahmen des Kölner Kongresses Erzählen – Sound – Öffentlichkeit wird im Deutschlandfunk ein Live Hörspiel von Merzouga & Nina Hellenkemper aufgeführt. 2017 führte uns das Duo Merzouga, Eva Pöpplein und Hanko Hanushevsky, in das Polareis. Dieses Jahr entführen sie das Publikum in tropische Gefielde, an die brasilianische Küste, in das älteste Dorf des neuen Brasilien. Dorthin wo die portugiesischen Seefahrer landeten.

Marco Lobo, brasilianischer Experimental-Percussionist, steht auf der Bühne, wie ein Schamane umgeben von traditionellen Trommeln und selbstgebauten Klangerzeugern. Ein ganz eigenes ungewöhnliches Instrumentarium mit dem er afro-brasilianische Rhythmen und modernen Klang miteinander verbindet. Er hat mit großen Musikern wie Gilberto Gil oder Billy Cobham gespielt. Für das Live Hörspiel Konzert kommt er direkt aus Rio de Janeiro. In Köln trifft er auf den Pianisten Philip Zoubek an präpariertem Klavier und Synthesizer und das Duo Merzouga mit Eva Pöpplein an der Elekronik und Janko Hanushevsky am präparierten E-Bass.

In dieser Besetzung, unterstützt von den drei Sprecher*innen Martin Engler, Stefko Hanushevsky und Claudia Mischke, wird das Hörspiel Ponto dos Mentirosos – Atlas eines Dorfes live im Sendesaal des Deutschlandfunks eingespielt. Nicola Rubinstein verstärkt mit seinen stimmungsvollen Visuals, die den ganzen Bühnenhintergrund ausfüllen, die brasilianische Atmosphäre im Sendesaal des DLF.

O-Töne der Naturgeräusche, der Gesänge und der Erzählungen aus dem Dorf Ponto das Mentirosos verbinden sich mit der Percussion von Marco Lobo, dem Klavierspiel und der Klangerzeugung am analogen Synthesizer von Philip Zoubek, dem E-Bass von Janko Hanushevsky und den elektronischen Klängen von Eva Pöpplein. Durch diese Klangwelt führen die drei großartigen Sprecher*innen mit ihren Erzählungen und Informationen. Der gut strukturierte Text ist der rote Faden durch die Klanglandschaft aus O-Tönen und Musik. Die Sprecher*innen arbeiten mit wenigen, aber aussagekräftigen Texten und mit refrainartigen Wiederholungen. Die Texte, obwohl sie durchaus narrativ sind, funktionieren wie gute bedeutungsvolle Lyrik. Ein Wort oder ein Satz sagt oft mehr, als lange Erklärungen vermitteln könnten.

Das Publikum wird mit durch die Sprecher*innen sehr direkt mit der Umweltzerstörung, mit dem entfremdeten Leben und dem wachsenden Selbstbewußtsein der Indianer und mit den alten Mythen der Ahnen konfrontiert.

Musikalisch besonders herausragend ist die Rolle des brasilianischen Perkussionisten, der mit seinen Trommeln und selbstgebauten Instrumenten, aus Plastikdeckeln, Flaschen, Schlüsseln, alten Schläuchen, Kalebassen und vielem mehr die unglaublichsten Klänge hervorbringt.

Auch Philip Zoubek und Janko Hanushevsky entlocken dem Flügel und dem E-Bass weit mehr als die üblichen Klänge der Instrumente. Mit entsprechenden Präparationen erweitern auch sie ihre Klangmöglichkeiten. Etwas verdeckt hinter Laptop und Elektronik sitzt Eva Pöpplein, die auf der einen Seite Tonmeisterin ist und für die richtige Mischung des Sounds sorgt und auf der anderen Seite eigene elektronische Klänge produziert.

Alle Beteiligten leisten Hervorragendes, so dass das Publikum live im Sendesaal und an den Radioempfängern eine äußerst gelungene Mischung aus Konzert, Soundscape und Hörspiel erlebt.

Das Hörspiel kann hier nachgehört werden:

https://www.deutschlandfunkkultur.de/hoerspiel-live-vom-koelner-kongress-2019-ponto-dos.3692.de.html?dram:article_id=442436

Komposition: Merzouga
Regie: die Autoren
Mit Martin Engler, Stefko Hanushevsky und Claudia Mischke
Erweiterte brasilianische Instrumente: Marco Lobo
Klavier: Philip Zoubek
Präparierter E-Bass: Janko Hanushevsky
Elektronik: Eva Pöpplein
Visuals: Nicola Rubinstein
Dramaturgie: Sabine Küchler
Produktion: Deutschlandfunk 2019

Link zum Merzouga Hörspiel von 2017 In Darkness Let Me Dwell:

http://nrwjazz.net/jazzreports/2017/In_darkness_let_me_dwell_hoerspiellive_DLF/

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