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Pink Floyd im Großformat

The Dorf plays Ummagumma

Dortmund, 19.01.2019
TEXT: Christoph Giese | FOTO: Christoph Giese

Die Klänge mäandern durch den knackevollen Konzertsaal. Alex Morsey, in Essen lebender Bassist, an diesem Abend aber auch Dirigent von „The Dorf“, schickt mit ein paar Handbewegungen die Sounds hin und her. Von den vier Posaunen rüber zu den Streichern und wieder zurück. Dann türmt sich alles auf zu einer wilden Konfusion, bevor es in die stoisch und repetitiv geklopften Beats der gleich zwei Schlagzeuger mündet.

Es läuft „A Saucerful Of Secrets“, die Abschlussnummer der Liveplatte des legendären Pink Floyd-Doppelalbums „Ummagumma“. Das haben die Briten bereits 1969 veröffentlicht. Und mit ihrer damals vierten Langspielplatte mit psychedelischen Momenten, abgefahrenen, mit allerlei elektronischen und anderen Klängen verzierten Solonummern auf der Studioplatte verblüfft.

Grund genug für Jan Klare, dieses Werk zu adaptieren für seine seit 2006 bestehende NRW-Großformation. Deren Besetzung variiert immer mal wieder. Im „domicil“ standen jetzt 18 Mitglieder auf der Bühne, um Kultnummern wie „Astronomy Domine“, „Set The Controls For The Heart Of The Sun“ oder „Sysyphus“ zu spielen.

Wo im Original Gitarre, Bass und Keyboard dominieren, sind es in Dortmund mehr die Posaunen und die vier Streicher, die den Sound prägen. Den Gesang übernimmt hier eine Frau. Und Oona Kastner macht das gut, auch wenn manches Mal zu viel Hall auf ihrer Stimme liegt.

Da sitzt man nun im Jazzclub, hört wimmernde Cellos oder mächtige Bläserfanfaren und wundert sich wie gut das alles zu diesen Songs passt. Jan Klare hat die Vorlagen nicht völlig dekonstruiert, er hat die Wurzeln freigelegt und sie klanglich spannend und oft überraschend umgestaltet.

Das Ergebnis ist packend. Und wird hoffentlich kein einmaliges Erlebnis sein. Zumal Mastermind Klare gar nicht anwesend war in Dortmund. Er ist gerade unterwegs in Myanmar mit Musikerkollege und Moers-Festivalchef Tim Isfort .

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