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Piano Trialogues Teil 3 – Warelis, Hein, Nillesen

Eine gemeinsame Sprache finden

Köln, 15.12.2018
TEXT: Uwe Bräutigam | FOTO: Uwe Bräutigam

„Wie verändert sich unsere Art zu improvisieren, wenn wir mit unterschiedlichen Pianistinnen spielen?“ Dieser Frage wollen Gitarrist Nicola Hein und Schlagzeuger Etienne Nillesen in der kleinen Reihe Piano Trialogues im Kölner LOFT nachspüren. Zu drei Konzerten laden sie jeweils eine international aktive und renommierte Pianistin ein.

Zum dritten Konzert ist Marta Warelis Gast der beiden Musiker. Marta ist in Polen geboren und lebt in Amsterdam, wo sie vielgefragtes Mitglied der dortigen Jazz- und Improvisationsszene ist.

Das Konzert beginnt mit wenigen leisen Tönen. Marta Warelis hat den Flügel mit einer Fülle an Material gefüllt um ihn entsprechend zu präparieren. Sie ist hochkonzentriert, egal ob sie über die Saiten des Flügels schabt oder in unglaublicher Geschwindigkeit über die Tasten fegt. Wobei letzteres nur an wenigen Stellen passiert. Sie benutzt die Tasten eher wenig und bearbeitet die Saiten lieber mit verschiedenen Gegenständen. Etwas Besonderes ist der Einsatz von einem Hanf- oder Sisalseil, das um eine Saite herum gezogen wird. Dadurch entstehen lang gedehnte Töne und Geräusche, die typisch für den Gesamtsound sind. Etienne Nillesen benutzt dazu manchmal einen Bogen an seiner präparierten Snaredrum oder schabt mit einer Bürste oder mit Rohrblättern über sein Fell. Nicola Hein setzt für diese Klänge häufig seinen kleinen selbstgebauten Rotor an den Gitarrensaiten an. So werden lang gedehnte Klänge erzeugt, die ein Soundgeflecht ergeben, das sich oft anhört als sei es elektronisch erzeugt worden. Hier gibt es im musikalischen Vokabular einige Überschneidungen zum Konzert mit Eve Risser, aber in der Anwendung und Umsetzung entsteht etwas Neues. So setzt Marta Warelis im Gegensatz zu Eve Risser auch nur selten perkussive Elemente am Flügel ein.

Im zweiten Set spielt Nicola Hein ein kleines Stück auf seiner Gitarre, nahezu unverfremdet, was er sehr selten macht. Hier setzt Marta Warelis auch einige Male Klöppel ein, um die Saiten anzuschlagen. Alle drei Musiker*innen entlocken ihren Instrumenten sehr kontrolliert eine Fülle an ungewöhnlichen und fremdartigen Klängen, die sie dann zu einem kohärenten Gesamtklang zusammenfügen.

Mit Marta Warelis haben Hein und Nillesen eine weitere großartige Pianistin aus der Jazz- und Improvisationsmusik eingeladen.

Es macht wieder viel Freude, live mitzuerleben, wie Musik als das Ergebnis der Interaktion dieser drei Künstler*innen im Moment auf der Bühne entwickelt wird.

Etienne Nillesen, der aus Holland stammt erklärt, dass dies nicht so selbstverständlich sei, da die Improszene in Amsterdam, zu der Marta Warelis gehört, sich von der Kölner Szene musikalisch doch mehr unterscheide als z.B. Berlin. Während in Köln der Einfluss der Neuen Musik von Stockhausen, Kagel und anderen Musikern die hier wirkten, noch groß sei, werde in Amsterdam mehr auf traditionelle Art mit Melodien und Harmonien gearbeitet. So hätte er einige Bedenken gehabt, ob sie sich musikalisch verstehen würden. Aber schon beim ersten gemeinsamen Üben mit Marta Warelis zeigte sich, dass seine Bedenken unbegründet waren. Sie stehen sich musikalisch durchaus nahe und das Zusammenspiel ging von Anfang an leicht. Auch das Publikum kann spüren wie Nicola Hein und Etienne Nillesen mit Marta Warelis eine gemeinsame Sprache gefunden haben und erlebt ein spannendes Konzert.

Die Piano Trialogues sind im LOFT mitgeschnitten worden und im Nächsten Jahr wird eine CD als Essenz aus den drei Konzerten erscheinen. Hier lässt sich dann für die Hörer*innen vielleicht die Frage beantworten, ob die Art zu improvisieren sich mit jeder Pianistin etwas verändert habe.

Link zum Bericht über Piano Trialogues mit Eve Risser:

http://nrwjazz.net/jazzreports/2018/Piano_trialogues_Risser_Hein_Nillesen_Loft/

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