Phantastische Stimmakrobatik
Mari Boine im Bhf Langendreer
TEXT: Bernd Zimmermann | FOTO: Bernd Zimmermann
Bei ihrer Musik taumelt der Zuhörer zwischen der tradinionellen Musik Nordeuropas und der alten Neuen Welt und spürt gleichzeitig eine eigene tiefe Sehnsucht nach Ruhe, Natur und Lebensfreude.
Dies alles strahlt Marie Boine aus, wenn sie auf der Bühne steht. Ruhig beginnt das Konzert im Bahnhof Langendreer in Bochum, um dann zwischenzeitlich mit ihren Klassikern wie, z.B. Gula Gula, dass ja bereits durch diverse remixes geadelt wurde, fulminant groovend das Publikum von den leider vorhandenen Stühlen zu reißen.
Obwohl man sich sehr gut vorstellen kann, dass Mari Boine mit ihrer unvergleichlichen Stimme und ihrer phantastischen Stimmakrobatik auch alleineinkomplettesKonzertbestreiten könnte, vor allem dann, wenn sie in den gutturalen samischen Obertongesang (Joik) übergeht, waren ihre Begleiter im Bahnhof das Salz in der Suppe.
Svein Schultz (Bass), Ole Jorn Myklebust (Trompete, Gesang) und vor allem Georg Buljo (Gitarre) und Gunnar Augland (Schlagzeug, Percussions) gaben den Stücken den unverwechselbaren Boine-Sound.
Bestimmt wurde das Programm durch die Stücke des mittlerweile neunten Albums der samischen Sängerin. Weitestgehend in Südafrika aufgenommen, ließen sich auch die durch den Aufenthalt in dem afrikanischen Land entstandenen Einflüsse nicht leugnen. Dies wurde besonders deutlich bei dem Stück Skealbma (The Mischievous) (Hörbespiel), bei dem auf der CD die Sängerin Lathozi Mpahleni Manquin Madosini und das zwölfköpfige Ensemble Abaqondisi Brothers mitwirkten.
So wie der Abend begann, so endet er auch. Rund, entspannt und einzig mit der reinen Stimme von Marie Boine. Wellness pur.